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199. Max Ruhbaum im Kirchl Obertsrot am Samstag, 27. Februar (Text fürs Badische Tagblatt, erschienen im Murgtäler am 2. März 2016

Eckehard A. H.
Eckehard A. H. schrieb am 03.03.2016

Eine ganz andere Tonart spielte am 27. Februar 2016 der im altersgerechten Baden-Baden schauspielende und im rotzfrechen Berlin aufgewachsen und studiert habende Max Ruhbaum. Wie hier schon angekündigt, drehte sein Wortschwall-Vortrag sich nur um Eines: Max. Und das war Maximal. Dieser Künstler verarbeitet wohl in einer Minute an Wörtern und Silben mehr als ein Schredder an Geheimnissen vermasseln kann. Jedenfalls ist er zum Verzweifeln richtig und komisch. Die Repräsentantin des Vereins Kultur im Kirchl, Isolde Schettke, die ihn angekündigt und verabschiedet hatte, sagte ihm: Es war einfach genial, wie „Max“die Alltagsszenen lebendig vor unserem Auge aufgebaut hat: Den schwangeren Vater; die Beziehungskrisen von Freunden und Freundinnen, Ex-en und sonstigen Bekannten, die mehr oder weniger hilfreichen Telefonate des überforderten Vaters mit Flaschenkind auf dem Arm und spielendem Kleinkind daneben; die Unterschiede zwischen Berlin und Baden („mir hän au Dambedei do“); die Beschreibung aller möglichen Allergien und Unverträglichkeiten und eine endlose Debatte in der Eisdiele, ein Déja-vue für manchen? Einfach herrlich!
Es ist ja auch verwirrend, wenn ein Berliner „Schrippen“ verlangt, im Badischen gesagt kriegt „Des sin Weck“, und dabei sieht er sie vor Augen und sagt „die sind doch nich weg“. Solche Späße gab es zuhauf. Es fing gleich damit an, nein, es gab erst nur laute Beschallung und niemanden. Dann kam er hinter der Theke vor, nachdem schon gerufen wurde: Max, wo bist du? Ja, da kam er und stopfte mit Fernbedienung der Schallkulisse das Maul und sagte: Ich bin Max, und wie heißt du? Bevor die Angeredete aus der ersten Reihe antwortet, quasselt er schon weiter, natürlich was von sich, kommt auf die Frage zurück, deren Antwort erstickt schon im nächsten Wortschwall, nochmal „wie war dein Name?“ Sie schweigt. Er schweigt betroffen und sagt sowas wie „Was?“ sie antwortet „Genau!“ – Auf genau dieses Wort hatte er gewartet, dass man denken konnte, die Szene war einstudiert; war sie aber nicht. Das Publikum war schon gewonnen. Dem musste nur klar gemacht werden, dass er einen Oskar bekommen habe. Eigentlich seine Frau „Moni“, vor sieben Jahren durch eine „Kaisershow“. Und wenig später gab’s auch in aller Bescheidenheit einen Grammy, den er als Babyhand auf dem Arm hält und dabei Oskar zum Hierbleiben kommandiert und mehrere Anrufe gleichzeitig führt.
So ging’s dann auch nach der Pause nahtlos weiter, ohne dass sich aus dem voll besetzten Haus auch nur einer entfernt hätte. Man war sich einig: Der muss wieder her!

Lies dazu im BT Murgtal, 2.3.16 und hier die Neuigkeit 198!