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129. "Quertett" - Premiere eines Namens und in erstmaliger Lokalität

Eckehard A. H.
Eckehard A. H. schrieb am 30.03.2014

„Es war Veronica(Schmid)s Einfall“, führte Gea Seyfarth in das Programm ein, das Ensemble so zu nennen: „Quertett“ spielt Querflöte querbeet durch alle Stile und Jahrhunderte und –tett erinnert an Quartett und die Kammermusik, die sie ja eben auch machen, nicht nur in der Kammer und wie am Sonntag im Kirchl, sondern auf Märkten und Straßenfesten. Dazu gehört auch ihr Paradestück, das diesmal als Zugabe geschenkt wurde: Lemmon Tree von den Beatles, das in solch reiner Klangschönheit, taktlich und rhythmisch so präzise und beschwingt selten zu hören ist. Doch der Reihe nach.

Das Haus war komplett mit gut gelaunten Gästen und einem halben Dutzend Kindern besetzt, als die doppelte Premiere – im Kirchl und mit dem neuen Namen – mit Top of the World und dem Ragtime of Rio geblasen aus 16 Silberstäben in schmissigem Tempo losging. Seyfarth fasste immer zwei Stücke in ihrer gut vorbereiteten und humorvoll vorgetragenen Ansage zusammen. Zum fünften Stück gab sie dem Publikum eine Aufgabe zu lösen, denn die Komposition des Holländers Pip van Stehen, die zu Deutsch „fest Arbeiten“ bedeutet, ließ zwischendrin an die Reibung einer Sägearbeit denken, die  technisch so gelungen in die Musik integriert  erschien, dass dem Publikum die Raffinesse kaum als „anstößig“ zum Bewusstsein kam. Mit einem auch in der Tongebung schmelzend schimmernden Moon River kamen die ruhigen Seiten des Lebens zum Tragen, wofür sich nach der Pause als Pendant das Stück It Looks Like Rain,  zwar nicht vom Wetter aber von der Fastenzeit her ergreifend in lang fallenden Mollsequenzen vollklingend anbot. In der Mehrheit überwogen, auch auf der klassischen Seite, die beschwingten und tänzerischen Elemente: Schuberts Forellen-Quintett-Motiv erklang in vier Fassungen: Original, lateinamerikanisch, nach Wiener und nach Tango-Art. Tango war auch das letzte Programmstück Muchacha, das an ein munter gespieltes Menuett von Mozart anschloss. Das war Konzert von der besten Art, erfrischend, eine gute Stunde kurz und appetitanregend für dergleichen auch unter freiem Himmel, z.B. im Schwimmbad Obertsrot, was als Vorschlag vom Förderkreis ein gutes Echo bei den Ausführenden fand. Quertett besteht aus Gea Seyfarth, die sowohl mitspielend als auch dirigierend die Stücke leitet, ihrer Kollegin Roswitha Friedel, den jungen Damen Josephine Wörner, Viktoria Radzikowski, Julia Heller, Nicole Blauth, Sarah Winkler, Lena Eller, Veronica Schmid, Irina Schäfer, Alina Klimpp, Katharina Röder, Janna Walz, Sarah Locher und den jungen Herrn Jannik Weber und Henrik Schürmann.





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