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Tja, da sitze ich nun hier....

Mario J.
Mario J. schrieb am 11.12.2019

.. in unserer Küche bei einem vor sich hin knisternden Holzfeuer und einem frisch aufgebrühten Riesenglas Fencheltee, rühre langsam meinen Löffel Honig unter, beobachte den dabei entstehenden Strudel und wie dieser mein Getränk Bernsteinbraun einfärbt. Dabei grübel ich so vor mich hin.

Eine Frage treibt mich dabei in in den letzten 14 Tagen immer wieder um: "War es richtig so einen Alarm wegen unseren "Wiesenthaler Strolchen" zu machen und statt dessen nicht lieber darauf zu warten, dass die Zeit das Problem schon lösen wird?"

Wäre es doch viel bequemer und stressfreier meinungstreibend aus der zweiten oder dritten Reihe die Geschichte zu begleiten oder zu kommentieren und mich dann in den Unzulänglichkeiten eines Arbeitnehmerlebens zu verlieren und bei einem Bierchen vielleicht noch proaktiv verbal den Weltuntergang zu verhindern.

Nun, ganz ehrlich?  Nööööh!!   Warum?  Weil ich so etwas nicht kann und weiß, dass es nach wie vor da draußen ganz, ganz viele Menschen gibt die genauso ticken.  Egal, ob auf dem Land oder der Stadt, im Norden oder Süden, ob in Deutschland oder dem Rest der Welt.  Es gibt sie und es werden im Laufe eines solchen Projektes immer mehr und das sind die Geschichten die es zu schreiben gilt!

Unsere Geschichte ist die vom "Ältesten Dorfkindergarten Deutschlands".  Diesen gilt es zu retten und mittlerweile haben sich hunderte Menschen gefunden, welche für diesen gespendet oder sich aktiv eingebracht haben, tausende Menschen, welche unsere Veranstaltungen besucht haben und zehn- oder hundert tausende Menschen, welche von unserem wundervollen und erhaltenswerten Kindergarten gelesen und diese Geschichte in die Welt getragen haben.

Unser Kindergarten ist über 120 Jahre alt und ich war erst wieder letzten Freitag in ihm und habe die Verwundungen gesehen, welche das Alter in das Gemäuer getrieben hat.  Man kann ganz genau erkennen wie die vorherigen Generationen sich dieses Haus regelrecht vom Mund abgespart haben, sowie in welchen Zeitepochen mit wie wenig Mitteln das Notwendige geschaffen und über Generationen erhalten wurde.

Könnten diese Steine reden würden sie uns lustige und sehr traurige Geschichten erzählen.  Sie würden all die Namen der Kinder aufzählen, welche täglich hierher gekommen sind. Sie würden uns von der Wissbegierde, dem Schabernack, dem Lachen und den Tränen derer zu berichten wissen.  Sie würden uns von der Liebe, der Sorgfalt, der Kreativität, dem Fleiß und der steten Zuversicht unserer Erzieherinnen erzählen, welche ihre tägliche Arbeit auszeichneten und Generationen von Wiesenthalern so sehr geprägt hat. Sie wüssten uns über die schwierigen und dunklen Kapitel in unserer Geschichte aufzuklären.  Aber sie könnten uns auch mit lustigen Anekdoten zum lachen bringen.

Bei so einem Projekt geht es nicht um ein Gebäude - niemals!  Es geht vielmehr, um das was so ein Objekt ausmacht, was so ein Kindergarten der Gemeinschaft noch an Zukunft bringen kann!  Es geht um das Leben im hier und um das in der Zukunft für unser Dorf!  So ein Haus ist ein Vermächtnis und eine Verpflichtung zugleich.  Es geht um den Respekt und die Anerkennung der Lebensleistung vergangener Generationen und die Verpflichtung um die Zukunft der folgenden Dorfgemeinschaften und so ein Projekt ist auch ein Fingerzeig in Richtung derer die sich selbst am nächsten sind und für die ein Glas immer maximal halb leer sein kann, weil es dann bei Eintritt des dritten Weltkrieges schneller ausgetrunken ist ;)

Ich bin unendlich froh und stolz, dass sich so viele unermüdliche und fleißige Seelen zusammengefunden haben, um unseren Kindergarten eine Zukunft zu geben und das somit die aufregende Geschichte dessen von den folgenden Generationen fortgeschrieben werden kann!

...so gesehen war es wohl eine gute Idee ein wenig für Öffentlichkeit und Unterstützung unseres "Ältesten Dorfkindergarten Deutschlands" zu werben ;)

Ich möchte mich im Namen aller Wiesenthaler Dorfkindergartenehrenamtlichen und der aktuellen "Wiesenthaler Strolchen" bei allen Unterstützern und Förderern  bedanken, welche mit Ihrer Spende zum Erhalt des "Ältesten Dorfkindergartens" beigetragen haben oder noch werden!

Ich wünsche Euch eine besinnliche, fröhliche und entspannte Vorweihnachtszeit im Kreise der Liebsten!


Jeder Cent hilft!!