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Die ersten Wochen in Sarajevo

Verena L.
Verena L. schrieb am 14.12.2018

Liebe Unterstützer*innen,

die Weihnachtszeit hat Viele wieder fest im Griff. In den Städten sieht man Menschen, welche in einen regelrechten Kaufrausch fallen und gleichzeitig hört man überall etwas von einer besinnlichen und ruhigen Zeit. Nun, uns ist nicht wirklich nach Feiern zu Mute..

Vor knapp vier Wochen hat unser CADUS-Team Berlin in Richtung Sarajevo verlassen. Zwei Fahrzeuge konnten wir Dank eurer Hilfe bereits für den Wintereinsatz an der Fluchtroute in Bosnien vorbereiten – einen Transporter mit einem mobilen Behandlungsplatz und einen Pick-Up als Versorgungs- und Unterstützungsfahrzeug.

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In Sarajevo angekommen, hieß es für unser Team als Erstes, wichtige Kontakte mit bereits aktiven Organisationen zu knüpfen, sich ein detailliertes Bild der aktuellen Situation zu verschaffen und unsere medizinische Versorgung entsprechend auszurichten.

Unsere Hilfe in Sarajevo wird dringend benötigt. Über hundert Menschen auf der Flucht leben in sogenannten Squats, meistens heruntergekommene Häuser oder Räume, welche mit Hilfe von anderen Organisationen mit Holzöfen versorgt wurden, um wenigstens etwas Wärme zu spenden. Doch auch die medizinische Versorgung in einem Camp für 800 Menschen in der Nähe von Sarajevo lässt zu wünschen übrig, was dazu führt, dass auch Viele von dort zu uns kommen.

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Der erste Kälteeinbruch hat auch die ersten schlimmeren Fälle gebracht. So hatten wir gleich am ersten Tag der Kältewelle einen jungen Mann mit Erfrierungen. 12 Tage lief er in Sandalen durch die verschneiten Berge und hat sich dabei ernsthafte Erfrierungen an den Füßen geholt. Ein Fall, welcher unsere Kapazitäten in Sarajevo überschreitet und welchen wir weiterleiten mussten.

Doch nicht nur diese offensichtlichen Fälle stellen ein Problem dar. Viele Patient*innen kommen zu uns mit Wunden, welche ursprünglich sehr klein begonnen haben. Auf Grund der prekären hygienischen Bedingungen sind solche Verletzungen jedoch kaum unter Kontrolle zu bringen. Sie entzünden sich schnell und führen nicht selten zu einer lebensbedrohlichen Sepsis.

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Wir werden weiterhin aktiv bleiben und unser Winter-Response-Projekt in und um Sarajevo intensivieren. Momentan bauen wir mit Hochdruck an einem weiteren Fahrzeug. Es handelt sich dieses Mal um einen Dusch-Truck, der in aufgebautem Zustand mehrere Dutzend Menschen pro Tag mit überlebenswichtigem sauberen und warmen Wasser versorgen kann und somit zur Verbesserung der hygienischen Bedingungen vor Ort beiträgt. 

Bei all unserem guten Willen sind wir aber auf eure Hilfe angewiesen. Unsere medizinische Versorgung kostet Geld, die Referrals zu einem lokalen Zahnarzt kosten Geld und auch die dringend benötigten Duschen werden unser Budget weiter belasten.

Solltet ihr auch keine Lust auf den Konsumrausch zu Weihnachten haben, spendet an uns und macht etwas Sinnvolles mit eurem Geld! Wir werden euch in jedem Fall darüber auf dem Laufenden halten, wie es an Europas Grenzen gerade aussieht. 

Danke für eure Unterstützung!

Euer CADUS-Team





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