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MARE LIBERUM festgesetzt durch deutsche Behörden

Hanno B.
Hanno B. schrieb am 29.04.2019

*Mare Liberum suspended from leaving. english below*

Das Schiff MARE LIBERUM wird am Auslaufen gehindert. Hintergrund der Festsetzung ist eine Weisung des Bundesverkehrsministeriums an die Berufsgenossenschaft Verkehr, zivile Rettungsschiffe auf dem Mittelmeer gesondert zu behandeln. Das vom CSU-Politiker Scheuer geführte Verkehrsministerium will offenbar mit perfiden Mitteln jede Präsenz zivilgesellschaftlicher Akteure auf dem Mittelmeer verhindern, damit die tödliche Grenzpolitik der EU nicht dokumentiert werden kann. Wir stellen noch heute einen Eilantrag, um so schnell wie möglich wieder auslaufen zu können

In der Festsetzungsverfügung wird unterstellt, die MARE LIBERUM sei ein Rettungsschiff, in dieselben Kategorie einzustufen wie gewerbliche Frachter und nicht, wie bisher üblich, als Sport- und Freizeitboot. Unter die breite Kategorie der Sport- und Freizeitboote fallen auch umgebaute Fischkutter, auf denen Journalisten Start und Ziel von Regatten wie der „Kieler Woche“ beobachten. Von der MARE LIBERUM aus beobachten wechselnde Besetzungen ohne Bezahlung in ihrer Freizeit die menschenrechtliche Situation in der Ägäis. Offizielle Stellen sollen dadurch angehalten werden, Flüchtende aus Seenot zu retten und gemäß der geltenden Menschenrechte zu behandeln. Das Schiff wurde nie als Frachter betrieben. Dennoch setzen die Behörden die 1917 als Fischkutter gebaute und 1964 zum Hausboot umgebaute MARE LIBERUM nun gleich mit Container- oder Tankschiffen. Mit der Einstufung als Frachtschiff gehen Ausrüstungsanforderungen einher, die Mare Liberum unmöglich erfüllen kann.

Die Behauptung, wir würden einen Frachter betreiben, macht uns fassungslos. Dass nicht anerkannt wird, dass wir unsere Freizeit dafür opfern, die Behandlung der Geflüchteten zu verbessern, ist eine Beleidigung für unsere Ehrenamtlichen.



Mare Liberum suspended from leaving port by german authorities


Germany’s Federal Ministry of Transportation (Bundesverkehrsministeriums) sent an order of suspension for the ship Mare Liberum to the German association of traffic and transportation (Berufsgenossenschaft Verkehr)--which handles the registration, licenses and flags for ships--to further scrutinize civil rescue vessels in the Mediterranean Sea. 

The ministry of transportation, led by the conservative Christian Social Union (CSU) politician Andreas Scheuer, apparently wants to perfidiously prevent any civil presence in the Mediterranean Sea to document human rights violations and the effects of the European Union’s deadly border policy. We are urging for an accelerated response to repeal the decision.

The suspension order presupposes that Mare Liberum is a rescue ship which should be classified in the same category as commercial freightliner and not, as hitherto customary, as a sport and leisure boat. 

The crew on Mare Liberum observes--without pay and in their spare time--the human rights situation in the Aegean Sea. With Mare Liberum’s presence on the water, authorities should be more inclined to rescue refugees and migrants and adhere to basic human rights standards while doing so. The ship Mare Liberum was never operated as a freightliner; nevertheless, the authorities incorrectly compare the 1917 built fishing boat which was converted to a houseboat in 1964 as a ship holding containers or tank vessels. The classification of Mare Liberum as a commercial vessel imposes equipment requirements that cannot be fulfilled by Mare Liberum. 

The claim that we operate a freightliner leaves us stunned. It is an insult to our volunteers that our dedication for human rights is not recognized.

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