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Nothilfe im Mittelmeerraum bleibt unverändert notwendig

S. Seyfert
S. Seyfert schrieb am 16.12.2018

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

aus humanitärer Sicht war das Jahr 2018 kein Erfolg – es war ein weiteres Katastrophenjahr auf der zentralen Mittelmeerroute!

Die politischen Umstände haben sich weiter verschärft. Zivile Seenotrettung wurde schamlos blockiert, Hilfe für Not leidende Menschen wurde unrechtmäßig kriminalisiert. Die Todesrate auf dem Mittelmeer ist erschreckend. Zwar erreichen deutlich weniger Menschen Europa, jedoch ist der Anteil derer, die auf der Flucht ums Leben kommen, höher als je zuvor.
RESQSHIP setzt sich weiterhin dafür ein, dass flüchtende Menschen im Mittelmeer vor dem Ertrinken gerettet werden und dass die humanitäre Erstversorgung auf den Fluchtrouten an den südlichen EU-Außengrenzen gewährleistet ist. Bei unseren Veranstaltungen berichten wir über die dramatische Lage und werben für langfristige Lösungen unter Achtung der Menschenrechte.

Riskante Situation im zentralen Mittelmeer
Für uns als Verein ist die Folge der politischen Vorgänge, dass wir mit unseren Mitteln derzeit keine Rettungseinsätze im zentralen Mittelmeer vor der libyschen Küste starten können. Für den Start solcher Missionen durch RESQSHIP mit einem eigenen Schiff sind die Rahmenbedingungen aus unserer Sicht aktuell zu riskant. Wegen der staatlichen Behinderung von Rettungsschiffen ist nicht gesichert, dass unsere Hilfe effektiv ankäme.
Nichtsdestotrotz ist für uns wichtig zu betonen, dass akute Hilfe für flüchtende Menschen im zentralen Mittelmeer weiterhin notwendig ist. Die unmenschliche Politik darf nicht die Oberhand behalten. Aus diesem Grund halten wir an unserem Ziel fest, Rettungsmissionen auf der zentralen Route im Mittelmeer durchzuführen, sobald es für uns verantwortungsbewusst möglich ist. Zudem solidarisieren wir uns klar mit den Rettungsschiffen, die derzeit im Einsatz sind und wichtige Arbeit leisten.

Zusätzliche Planung von Hilfe in der Ägäis
Auch andernorts finden ähnliche Katastrophen statt: Trotz EU-Türkei-Deal erreichen weiterhin Flüchtlinge die griechische Insel Lesbos in der Ägäis – eine europäische Grenze. Auf der Insel und in den Flüchtlingslagern bestehen teils menschenunwürdige Zustände. Bei Kenntnis von Berichten über zunehmende Suizidgedanken von Kindern im Lager von Moria steht für uns fest, dass Leben und Würde an der EU-Außengrenze gleichermaßen unbeachtet bleiben.
RESQSHIP plant konkret, sich auf Lesbos, an einer Fluchtroute über das Mittelmeer, zu engagieren und bei der Erstversorgung von Flüchtlingen u.a. medizinische und humanitäre Unterstützung bereitzustellen. Wir werden hierüber informieren, sobald die Umsetzbarkeit eines solchen Hilfseinsatzes konkret absehbar ist.



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