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Elektriker ohne Grenzen e.V
Elektriker ohne Grenzen e.V schrieb am 30.03.2022
Liebe Unterstützer der Elektriker ohne Grenzen,  2021 war im Rückblick wieder ein Jahr mit vielen Herausforderungen, auch für die Arbeit unseres Vereins. Dies liegt daran, dass die Umsetzung von Projekten in vielen Fällen einen Einsatz von zwei bis drei Wochen vor Ort erfordert, um gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung vorbereitende Arbeiten durchzuführen, die Anlagen aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Aufgrund der sich dynamisch ändernden Pandemie-Lage in Deutschland und in unseren Einsatzländern müssen wir seit nunmehr zwei Jahren bei unseren Projekten neue Risikoabwägungen und zusätzliche Vorbereitungen treffen.  Dennoch konnten wir auch 2021 mit viel Energie, Engagement und erneuerbaren Energien wieder etwas für Menschen in Entwicklungsländern bewegen!  Nach umfangreichen Vorplanungen und der Regenzeit im Herbst waren unsere Projektleiter Fabian, Lukas und Peter im Rahmen von zwei Einsätzen dann erstmals in Gambia unterwegs. Gambia ist der kleinste Flächenstaat Afrikas und eines der ärmsten Länder der Welt.  In der ersten Projektphase im November 2021 wurden zwei Solarstrom-betriebene Brunnenprojekte an der First Step Nursery School in Brufut sowie an der Pirang Nursery School umgesetzt. Im Zuge der zweiten Projektphase im Dezember 2021 kam schließlich ein weiterer Solarstrom-betriebener Brunnen in Kunkujang Keitaya dazu, welcher von zwei benachbarten Schulen genutzt werden kann. Dabei wurde jeweils ein ca. 20 m tiefer Brunnen gebohrt und ein mit Solarstrom betriebenes Wasserversorgungssystem mit je drei Entnahmestellen für Trinkwasser, Küche und Toiletten installiert. Jedes der Systeme besteht aus einer elektrischen Pumpe, die von einem Solarstrommodul betrieben wird. Damit jederzeit ausreichend Trink- und Brauchwasser zur Verfügung steht, wurde für jede Schule ein ca. 6 m hoher Wasserspeicher aufgestellt, der bei Sonnenschein mittels einer Schwimmerschaltung automatisch mit Wasser nachgefüllt wird. In den für das Projekt ausgewählten Vorschulen wird die frühkindliche Entwicklung von Kindern gefördert, deren Eltern das Schulgeld nicht aufbringen oder die Schuluniform nicht bezahlen können, oder die ihre Eltern verloren haben und in den umliegenden Waisenhäusern leben. Da die Pumpen der drei Wasserversorgungssysteme mit erneuerbarer Energie betrieben werden, erhalten insgesamt ca. 2.500 Schüler und ca. 100 Lehrer nun auf umweltfreundliche Weise jederzeit Zugang zu frischem und sauberem Trinkwasser. Damit kann zum einen die Ausbreitung von Magen- und Darmkrankheiten durch das Trinken von mitgebrachtem oder gekauftem und zum Teil verunreinigtem Wasser verhindert werden. Zum anderen lassen sich durch die verbesserten hygienischen Bedingungen, zum Beispiel auf den Toiletten, auch eine Vielzahl weiterer Infektionskrankheiten vermeiden. Und letztlich trägt die nun vorhandene Möglichkeit des regelmäßigen Händewaschens auch zur Eindämmung des Corona-Virus bei. Nicht zuletzt erleichtern die neuen Trinkwasserquellen natürlich auch die Lehr- und Lernbedingungen im tropisch-warmen Gambia deutlich.   Darüber hinaus konnten für eine fünfte Schule dank zusätzlicher Spenden im Rahmen eines Nebenprojektes auch neue Schulmöbel beschafft werden, sodass die Lehr- und Lernbedingungen auch ohne Strom verbessert werden konnten. Infolge der weiteren Vertiefung der Projektpartnerschaften und Netzwerke vor Ort ergab sich während der Planung der Brunnenprojekte ein dringender Handlungsbedarf bei einer Solarstromanlage einer Krankenstation in Wellingara, da diese nicht mehr funktionstüchtig und auch nicht reparierbar war. Die Wellingara Health Clinic ist Anlaufstelle für ca. 100 Patienten pro Tag, vor allem Mütter und ihre Kinder. Außerdem leben ca. 10 Mitarbeiter dauerhaft vor Ort.   Wir haben uns deshalb kurzfristig dazu entschlossen, die Solaranlage inklusive Batteriespeicher in der zweiten Projektphase im Dezember 2021 zu erneuern. Die Umsetzung erfolgte mittels einer neuen Inselstromanlage, welche aus zehn Solarstrommodulen à 3,4 kWp, acht Batteriespeichern à 150 Ah und einem Wechselrichter besteht. Die Solarmodule sind auf einem Carport angebracht und dadurch für die - aufgrund der landestypischen Sandablagerungen - häufig notwendigen Reinigungsarbeiten gut zugänglich.  Nun gibt es auch nach Einbruch der Dunkelheit wieder zuverlässig elektrisches Licht für die medizinische Versorgung, etwa für Entbindungen. Damit kann auf gefährliche und gesundheitsschädliche Gaslampen verzichtet werden. Außerdem steht für medizinische Geräte zur Diagnose und Behandlung nun wieder unterbrechungsfrei elektrischer Strom zur Verfügung.  Da es auf den Bildern nicht immer ersichtlich ist möchten wird darauf hinweisen, dass alle Projekte im Einklang mit den geltenden COVID-19-Regelungen und -Schutzmaßnahmen in Gambia im November und Dezember 2021 umgesetzt worden sind. Bei Tagestemperaturen von über 30°C war das Tragen eines Mund-Nasenschutzes im Freien nicht erforderlich. Um die Ansteckung mit dem und die Ausbreitung des Corona-Virus zu vermeiden, haben unsere Freiwilligen PCR- und Selbsttests durchgeführt und in Innenräumen Masken getragen.  Herzlichen Dank, dass Sie durch Ihre Unterstützung die Projekte in Gambia möglich gemacht haben!    Was uns in 2021 als Verein darüber hinaus auch noch beschäftigt und gefreut hat:  
  • Im April haben wir den KSC TUT GUT.-Förderpreis des Karlsruher SC und der GEM Ingenieurgesellschaft als Hauptpartner erhalten.  
  • Im Rahmen der „Aktion Schneebergerhof“ haben Fabian, Frank, Jannik und Ole im Frühjahr in Rheinland-Pfalz den Rückbau einer großen, älteren Solaranlage geplant und diese dann im Sommer auch vor Ort abgebaut. Die Anlage wurde in Kisten verpackt und vom Eigentümer anschließend gespendet und ist inzwischen in Bolivien angekommen, wo die Module an unterschiedlichen Orten noch einige Jahre im Einsatz sein werden.  
  • Im März waren wir zu Gast bei „REDezeit“, dem Podcast für Visionäre, Vordenker und Abenteurer der Marke RED für das Elektrohandwerk – wer reinhören will, findet den Beitrag auf unserer Webseite unter dem Reiter „Blog“.  

  • Auch startsocial hat noch einmal nachgewirkt: Im Herbst hatten wir die Gelegenheit, als ehemalige „Sonderpreisträger der Bundeskanzlerin“ zum Abschied noch einige Worte an Angela Merkel zu übermitteln. Unser Beitrag wurde in der Broschüre              „20 Jahre startsocial-Sonderpreisträger 2001-2021“ auch auf der Homepage der Initiative veröffentlicht. 
 
  • Außerdem haben wir im Rahmen von Videokonferenzen den Erfahrungsaustausch mit unseren internationalen Schwesterorganisationen in Frankreich, der Schweiz, Italien, Spanien und Nordamerika fortgesetzt. 
 
  • Auch gezielte Sachspenden sind für unsere Arbeit stets wertvoll. Im vergangenen Jahr haben wir zum Beispiel ein Anlagen-Prüf-/Messgerät und Elektrowerkzeuge erhalten.  
 
  • Darüber hinaus gab es anlassbezogene Spendeninitiativen von Privatpersonen, für welche wir uns ebenfalls ganz herzlich bedanken. 
 
  • Und wir wachsen als Verein weiter. Zum Jahresende haben wir 181 Mitglieder gezählt, 34 mehr als im Vorjahr. 
 Wir würden uns freuen, wenn Sie uns auch in diesem Jahr wieder verbunden bleiben. Die nächsten Projektideen sind bereits in Prüfung und unsere Freiwilligen sind hochmotiviert, wieder neue Projekte umzusetzen, sobald und sofern es die lokalen Gegebenheiten und Rahmenbedingungen sowie die internationalen Reiseregelungen zulassen.  Herzliche Grüße im Namen des gesamten Teams der Elektriker ohne Grenzen,