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Fazit Creabuntu Projekt 2017/2018

E. Reinauer
E. Reinauer schrieb am 27.02.2018

 Mit der namibischen Theaterlehrerin Elzaan de Wee arbeiteten wir an zwei großen Theaterprojekten. Im Bernhard Nordkamp Center, einer Nachmittagsbetreuung in Katutura und in der Dr. Frans Indongo Schule in Okahandja Park am Rande Katuturas. In beiden Theateraufführungen war das Thema Mobbing und Gewalt. Unabhängig davon hatten sich die Kinder und Jugendlichen nach Gesprächen dafür entschieden.So konnten die Theatergruppen für Mitschüler ein Beispiel geben und eine Botschaft vermitteln. Wir führten Konzentrationsübungen durch, da viele Kinder Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren. Die Kinder leben in einer offenen Gesellschafft: in der Schule lernen sie Regeln, in ihrem Umfeld gibt es diese jedoch oft nicht. Dieses Jahr hatten wir auch bildende Kunst auf dem Programm mit Künstlerin Elisia und Hage. Elisia zeigte ihrer Gruppe, wie man Skulpturen aus Pappmaché anfertigt. Von der Skizze, bis zum Drahtmodel über das Modelieren.Hage brachte seiner Gruppe Zeichnen bei. In beiden Gruppen waren die Kinder und Jugendlichen konzentriert bei der Sache. Das Gestalten förderte die Fähigkeit sich zu fokussieren. Die Skulpturen stellen traditionelle namibische Gegenstände dar. Hage zeichnete mit seinen Schülern Storyboards zum Thema Mobbing.Nach Abschluss der Workshops mit Elzaan, Elisia und Hage reiste ich nach Swakopmund, um mir das School Project des Vereins Tangeni Shilongo e.V. anzusehen, in dem ich Mitglied bin. Das DRC ist eine Siedlung aus Hütten, die zum Teil nicht Mal aus Wellbelchbestehen, sondern aus Pappe und Holzlatten. Dort gibt es keine Schule, das Schulprojekt ist ein Auffangort für Kinder und Jugendliche, die keinen Schulplatz bekommen haben. Sie lernen dort Mathe und Englisch. Es wird Hausaufgabenbetreuung nachmittags angeboten und in der Bibliothek vor Ort können die Kinder lesen. Ich half eine Woche lang mit und war erschüttert von den ärmlichen Verhältnissen. Ich traf Lore Brohm, eine engagierte Rentnerin, die mehrere Kindergärten mit ihrem Verein kleine Engel e.V. in der Siedlung aufzieht. Anschließend ging es für mich zurück ins Bernhard Nordkamp Center (BNC), wo ich schon „DIE Theaterlehrerin“ bin.  Dort gab es Erfreuliches und Traugies.Glücklich war ich darüber, dass die Kinder in meiner Abwesenheit von sich aus geprobt hatten. Victoria, ein dreizehnjähriges Mädchen, schrieb ein Theaterstück, das sie unbedingt aufführen wollte. Wir probten gleich und ich konnte einige Szenen aus dem Theaterstück übernehmen. Unser Ziel: Eine Aufführung am Valentinstag. Hier habe ich meinen Platz als Theaterlehrerin. Das Traurige: Marybeth verlässt im August das Land und somit auch das BNC, das sie aufgebaut hat. Nachdem sie zwei Jahre lang um eine Erneuerung ihres Visums kämpfte, haben sie und ihr Mann die Nase voll. Ich kann mir das BNC ohne Marybeth nicht vorstellen und bin entsetzt. Ein lokaler Verein wird übernehmen. Fazit des Creabuntu-ProjektsWir werden auf jeden Fall weitermachen. Kinder müssen lernen sich auszudrücken, damit sie starke Persönlichkeiten werden. Für uns sind auch die kleinen Erfolge wichtig, das heißt, wenn Kinder und Jugendliche sich überwinden vor Publikum aufzutreten oder Victoria von sich aus ein Theaterstück schreibt.Creabuntu möchte gerne lokale Künstler vor Ort fördern und ihnen helfen, ihr Wissen weiterzugeben. Themen wie Gewalt und Mobbing sollen intensiver angegangen werden und ein Bewusstsein dafür an Schulen und vor allem bei den Jugendlichen geschaffen werden.