„Kommunikation ist ein Grundbedürfnis und ... für Lebensqualität von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine wesentliche Bedingung für soziale Partizipation und Selbstbestimmung ....“ (Wilken, 2006)
Was wäre, wenn du morgens aufwachst und nicht mehr sprechen kannst? Nicht mehr sagen kannst "Guten Morgen, ich möchte heute lieber Tee als Kaffee", "Kannst du mir bitte mal die Marmelade geben?" oder fragen "Wie wars gestern im Kino?", und jemand alle Entscheidungen dann für dich trifft, denn du kannst ja nichts sagen. - Das wäre schrecklich, oder?
Für viele Menschen ist diese Erfahrung Wirklichkeit. Ob angeboren oder später durch Unfall oder Krankheit erworben, es gibt Menschen, die ihre Bedürfnisse, Wünsche, Meinung etc. nicht durch Lautsprache ausdrücken können - sei es, weil die biologischen Werkzeuge dafür nicht angelegt sind, sei es, weil die Nerven nicht so arbeiten, wie sie sollten etc..
Doch es gibt Hilfe: Unterstützte Kommunikation hilft Menschen mit Sprachbehinderung sich für Außenstehende verständlich und deutlich auszudrücken.
Vor allem das iPad leistet hier hervorragende Dienste. Und es hilft Menschen mit hohem Hilfebedarf endlich auch einmal sagen zu können: "Mir ist langweilig", "Ich mag aber lieber Schokoeis" oder sogar "Ich liebe dich"...
Auf dem iPad ist eine App installiert, die mit Hilfe von Bildern ganze Sätze bilden kann, die der Nutzer dann per Fingertipp abrufen kann.
Warum ein iPad? Das ist doch sehr teuer. Stimmt, aber die App funktioniert nur auf dem iPad. Außerdem ist die Software von Apple für Menschen mit Behinderung leichter zu bedienen.
In unserer Heilpädagogischen Tagesstätte für Kinder und Jugendliche mit Behinderung - aber auch bereits in der Förderstätte für Erwachsene mit sehr hohem Hilfebedarf - haben wir mit den wenigen iPads, die uns zur Zeit zur Verfügung stehen, sehr gute Therapieerfolge erzielt. Doch die Geräte müssen auch immer wieder erneuert werden - der technische Fortschritt macht leider auch vorbenachteiligten Menschen nicht halt.
Daher bitten wir: Helft uns, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Sprechbehinderung auch endlich sagen können: "Ich liebe dich..."!