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Jahresrückblick 2019

Thilo G.
Thilo G. schrieb am 30.01.2020
Liebe Spenderin und lieber Spender,
 
in diesem Rückblick berichten wir Dir, was wir letztes Jahr unternommen haben, um die Demokratische Schule Düsseldorf Wirklichkeit werden zu lassen und sie baldmöglichst den Schulbetrieb aufnehmen kann.

Anfang des letzten Jahres konnte mit Deiner Hilfe und der Unterstützung durch einen anonymen Bildungsspender und seiner  Verdoppelungsaktion auf betterplace ein schwieriger finanzieller Engpass überwunden werden. Dank der Hilfe aller Spendenden konnten wir den Bauantrag fertigstellen, der aber nur fertig „in der Schublade“ liegt, denn wir mussten dessen Einreichung erstmal zurückstellen.
Denn solange wir die Genehmigung nicht haben und damit keine Förderzusage des Landes, können wir uns auf den Kauf des zukünftigen Schulgebäudes nicht einlassen. Die Ausgaben für die Bearbeitung eines Bauantrags durch die Behörden könnten sich im Nachhinein als vergeblich erweisen. Wir halten also dessen Einreichung zurück, um eine zielführende Ausgabe von Vereinsgeldern zu gewährleisten. Sobald wir von Seiten der Bezirksregierung „grünes Licht“ bekommen und sich eine Einigung über den Kauf des Hauses mit der Stadt Düsseldorf abzeichnet, werden wir den Bauantrag einreichen.

Vor allem von unserer Arbeit für dieses „grüne Licht“ wollen wir Dir jetzt berichten.
Viel Spaß beim Lesen!

Inhalt:
- Die Genehmigung steht immer noch aus
- Treffen mit der Bezirksregierung
- Überarbeitung des Konzepts
- Das pädagogische Gutachten
- Das geplante Schulgebäude – Haus Kolvenbach
- Das Team hat sich vergrößert
- Öffentlichkeitsarbeit
- Ein Spiel- und Lernbus für die DSD
- Ausblick für 2020

Die Genehmigung steht immer noch aus
Im April 2018 hatten wir den Genehmigungsantrag für unsere Schule bei der Bezirksregierung eingereicht. Wir haben seitdem versucht, deren Zweifel an der Gleichwertigkeit unserer Schule mit dem Regelschulsystem auszuräumen. In einem Schreiben im Mai 2019 stellte die Bezirksregierung jedoch an einigen Punkten die Gleichwertigkeit unseres Konzepts mit den Bildungsgängen des Regelschulsystems immer noch in Frage.
Im Einzelnen ging es dabei um die Erreichung der Lehrziele, welche die Bezirksregierung nicht gewährleistet sah, aufgrund der Freiwilligkeit und der “fehlenden Verbindlichkeit” hinsichtlich Dokumentation und Mentorenwahl, sowie der fehlenden “Differenzierung im Verlauf des Bildungsganges”, wie es im Schreiben vom 17.05.19 hieß.
Dennoch erteilte die Bezirksregierung uns keine endgültige Absage, sondern erläuterte die aus ihrer Sicht kritischen Punkte und zeigte sich gesprächsbereit.
Erfreulicherweise wurde die Idee einer Externenprüfung für die Schülerinnen und Schüler und die Gleichwertigkeit der Einrichtungen unserer Schule nicht mehr durch die Bezirksregierung thematisiert. Diese Punkte schienen kein Hindernis mehr darzustellen.
Allerdings hatten wir nun Gewissheit darüber, dass die Demokratische Schule in 2019 leider nicht an den Start gehen wird.

Treffen mit der Bezirksregierung
So trafen sich Ende August eine größere Gruppe unseres Teams gemeinsam mit unserer Anwältin und den für unsere Genehmigung zuständigen Ansprechpartnerinnen der Bezirksregierung.



In diesem Treffen zeichnete sich erneut ab, wie schwierig es ist, mit einem so freiheitlichen Konzept eine zur Regelschule gleichwertige Erreichung des Bildungsziels nachvollziehbar zu machen.
Unsere Absicht, die Schüler*innen zu einem Abschluss hinführen zu wollen, ohne die Konkretisierung durch Kontrollmechanismen schien der Behörde immer noch zu vage.
Außerdem würde es in NRW keinen Bildungsgang geben, der die Schuljahre 1-10, also die Primar-und Sekundarstufe I in einer Schule umfasst und somit auch keinen Maßstab, an dem unser Konzept vergleichend geprüft werden könnte.
Wir haben daher im Anschluss an das Treffen mit einer Überarbeitung des Konzepts begonnen.

Überarbeitung des Konzepts
Bei der Überarbeitung sind wir auf die Forderung der Schulaufsichtsbehörde nach mehr Verbindlichkeit eingegangen und haben die Rolle der Lehrer*innen und pädagogischen Mitarbeiter*innen konkretisiert, sowie die Mentorengespräche mit Eltern und Schüler*innen einmal im Jahr verbindlich gemacht.
Auch die strukturellen Besonderheiten unserer Schule haben wir noch etwas herausgestellt und die Schulversammlung und das Justizkomittee als Lernanlässe beschrieben, anhand derer man die Realisierung verschiedenster Kompetenzen und ihrer Fächeranbindung nachvollziehen kann.
Wir haben auch auf dem Grundkonzept der Demokratischen Schule Düsseldorf aufbauend, eine Unterscheidung im Bildungsgang vorgenommen und stellen die Erreichung der Grundbildung in der Demokratischen Grundschule Düsseldorf dar, sowie die Differenzierung nach Eignung und Neigung und Hinführung zur Externenprüfung (gemäß der individuellen Ausbildungs- und Weiterbildungswünsche der Schüler*innen) in der Demokratischen Gesamtschule Düsseldorf.
Allerdings wollen wir unsere Grundschule und die Gesamtschule als pädagogische und organisatorische Einheit gründen. Und, dass die beiden Schulen zum gleichen Zeitpunkt starten.
Ende November haben wir die Überarbeitung bei der Bezirksregierung eingereicht.
Jetzt heisst es wieder: Daumen drücken!

Das pädagogische Gutachten
In unserer Gesellschaft gibt die nach wissenschaftlichen Kriterien vorgenommene Betrachtung und Überprüfung einer Annahme mehr Gewicht.
Wir hoffen, dass für die Entscheidungsträger in der Bezirksregierung ein Gutachten eine Unterstützung ist, eine Schule zu genehmigen, für die es keinen referenziellen Bezugsrahmen in NRW gibt.
Das Gutachten, bzw. die pädagogische Beurteilung unseres Konzepts wurde durch die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Gabriele Bellenberg (Institut für Erziehungswissenschaft, AG Schulforschung, Ruhr-Universität Bochum) erstellt.
Ihre Beurteilung geschah vor allem unter dem Blickwinkel der Gleichwertigkeit unserer Schule zum staatlichen System und dem besonderen pädagogischen Interesse an der Einrichtung dieser Schule.
Sie kommt - unter der Prämisse, dass auch wie im staatlichen System das Gelingen in den geplanten Schulen von der konkreten realen Umsetzung in der Schulwirklichkeit abhängt - zu dem Schluß, dass das Konzept pädagogisch sehr geeignet ist, Schülerinnen und Schüler für die Gesellschaft sowohl formal wie kompetenzbezogen zu qualifizieren.
Prof. Dr. Bellenberg kommt zu der zusammenfassenden Einschätzung, dass beide Prüfpunkte des Gutachtens konzeptionell gegeben sind: Die Demokratische Grundschule Düsseldorf wie auch die Demokratische Gesamtschule Düsseldorf sind gegenüber staatlichen Schulen als gleichwertig einzuschätzen und es besteht ein öffentliches Interesse an ihrer Errichtung.
Wir konnten das Gutachten Mitte Dezember bei der Bezirksregierung einreichen.

Das geplante Schulgebäude – Haus Kolvenbach



Das Liegenschaftsamt der Stadt Düsseldorf hat uns letztes Jahr ein Kaufangebot im Erbbaurecht für das Haus Kolvenbach gemacht. Seitdem sind wir in Verhandlung mit dem Liegenschaftsamt, um einen für uns realistischen Kaufpreis zu erzielen. Wir sind momentan darum bemüht klarzustellen, dass wir kein gewinnbringendes Wirtschaftsunternehmen sind, sondern eine sozial orientierte Bildungsinitiative, der als beliehener Unternehmer hoheitliche öffentliche Aufgaben übertragen werden. Neben dem Haushalt der Schule werden die Refinanzierung des Hauskaufs und der Umbaukosten, aber auch die für die Absicherung des Schulbetriebs wichtigen Rückstellungen und die sozialverträgliche Gestaltung der freiwilligen Elternbeiträge, stets die wichtigste Mittelverwendung darstellen. So ist mit Überschüssen, die vielleicht einen höheren Kaufpreis rechtfertigen könnten, erst einmal nicht zu rechnen.

Das Team hat sich vergrößert
Im Laufe des letzten Jahres hatte es sich gezeigt, dass die Arbeitsanforderungen für unser Ehrenamt immer schwieriger zu schultern waren – das Engagement war zwar groß, aber der Kreis der Gründer nur klein. Das Gründungsteam hat deshalb die Vereinsmitglieder des Fördervereins, Eltern und weitere Unterstützer zur Mitarbeit eingeladen und im April ein Kickoff-Planungstreffen mit rund 50 Teilnehmern veranstaltet.



Einige haben sich mittlerweile gut in verschiedene Arbeitsbereiche eingefunden, sind in das bestehende Team integriert und wertvolle UnterstützerInnen. Vor allem das Finanz-und Fundraisingteam und das Öffentlichkeitsarbeit-und Gebäudeteam haben Verstärkung erfahren und bringen mit ihren kreativen Ideen und ihrem Know-How die Initiative voran.

Öffentlichkeitsarbeit
Auch im letzten Jahr haben wir, wie schon in den vergangenen Jahren, auf zwei Düsseldorfer Events mit einem Infostand teilgenommen.

Auf dem Floraparkfest, einem Stadtteilfest der Bezirksvertretung 3 (dem Stadtteil unserer geplanten Schule), hatten wir Unterstützung von Michael Bonke, Vorstandsmitglied des Ökotop Heerdt und der Transition Town Initiative Düsseldorf und „ sevengardens Dialoger“, mit einem Malworkshop mit selbst gemachten gesunden Pflanzenfarben. 
In dieser familienfreundlichen und gemütlichen Atmosphäre des Floraparks, der zum Verweilen einlädt, tauschten wir uns mit alten Bekannten aus, lernten neue Menschen kennen und informierten interessierte Eltern.



Auf dem Zakk-Straßenfest, das auch bei Flohmarktgängern sehr beliebt ist, konnten wir spannende Gespräche führen - unter anderem mit Herrn OB Geisel. Wir konnten neue Unterstützer gewinnen und haben mit Eltern gesprochen, die nach einer alternativen Schulform für ihre Kinder suchen.

DSD in den Medien
In den vergangenen Monaten gab es auch einige Artikel in verschiedenen Zeitungen und Magazinen, zwei Radiobeiträge ( "Demokratische Schule: Lernen ohne Lehrplan“, WDR 5 Morgenecho - Westblick am Morgen und "Mehr Demokratie wagen in Schulen?“, in Neugier genügt, WDR 5) und auch einen WDR-Fernsehbericht mit Live-Interview (in der Lokalzeit aus Düsseldorf) über unsere Schulgründung.
Die Artikel stellen wir immer auf unserer Homepage zur Verfügung und informieren auch über unsere Facebook-Seite oder Instagram über aktuelle Veröffentlichungen.

Unsere Story – mit DOROTHY erarbeitet



Im Laufe der vergangenen Jahre haben wir viele Texte geschrieben. Es gibt das Konzept, den Businessplan und die Satzungen der Vereine. Auch die Texte der Webseite, der Flyer und Broschüre und natürlich auch die Newsletter u.v.m.. Sie alle transportieren unser Motiv und Anliegen in die Öffentlichkeit, mit unterschiedlichem Schwerpunkt, aber auch verschieden im Ausdruck. An ihrer Entstehung haben viele mitgewirkt.
Wir haben uns gefragt, was denn unsere Kernbotschaft in all dem ist.
Klar, wir wollen eine Demokratische Schule gründen – aber warum genau? Und so, dass es jeder verstehen kann?
Dorothy konnten uns mit ihrer Erfahrung als Agentur für strategische Markenkommunikation dabei helfen, genau das herauszufinden.
Am Ende hatten wir eine Story, eine Geschichte, die erzählt worum es uns eigentlich geht.
Nämlich um Neugier, die Lust am Lernen und dem Glücklich sein!
Und es gab noch ein paar weitere Bausteine dazu, die jetzt alle in unsere Öffentlichkeitsarbeit einfließen werden. Du kannst Dir davon schon etwas auf unserer Homepage anschauen.
So haben wir unser Logo mit unserem Motto „Lust am Lernen!“ ergänzt oder klären mit unseren „10 Fakten“ hoffentlich die wichtigsten Fragen zu unserer Schulgründung bzw. Schule.

Das DSD-Filmprojekt   
Unser Filmteam arbeitet zur Zeit an einem Filmprojekt, dass insgesamt 7 kurze Filme mit unterschiedlichen Schwerpunkten umfasst.



Neben der Geschichte, die von unserem Anliegen mit der DSD erzählt, werden wir unter anderem die DSD in einem Elevator-Pitch kurz darstellen, über die Beziehung von “New School” und “New Work” Interviews führen und auch das Bedürfnis der Eltern, ihre Kinder an der DSD anzumelden, beleuchten.
Seit dem Sommer hatten wir schon fünf Drehtage und hoffen Dir den ersten Film bald zeigen zu können.

Ein Spiel- und Lernbus für die DSD
Wir haben von der Hochschule Düsseldorf einen Spiel- und Lernbus geschenkt bekommen! Das Formelle hat etwas gedauert, aber nun konnte die Eigentumsübernahme des Busses von der HSD (Fachbereich Architektur) an die Demokratische Schule Düsseldorf endlich vollzogen werden.
Wir sagen Danke und freuen uns auf diesen außergewöhnlichen Lern- und Aufenthaltsort.



Glücklicherweise haben wir einen perfekten Unterstellort für den 18m langen, umgebauten und fahrbereiten Gelenkbus finden können, doch auch dies ist nicht von ewiger Dauer.
Daher an dieser Stelle der Aufruf, falls Du ein Projekt kennst, das wir bis zum Schulstart mit diesem Bus unterstützen und guten Gewissens ausleihen können, dann lass es uns bitte wissen!

Ausblick für 2020
Wir hoffen, dass wir von der Bezirksregierung bald eine aussichtsreiche Antwort zu unserem überarbeiteten Konzept samt des Gutachtens erhalten werden. Das ist wichtig, denn zwischen einer Genehmigung und der Aufnahme des Schulbetriebs liegt noch die Sanierung bzw. der Umbau Haus Kolvenbachs.
Wir bemühen uns weiterhin darum, die Verhandlungen mit dem Liegenschaftsamt über das geplante Schulgebäude zu einem positiven Abschluss zu führen.
Wie wir in den „10 Fakten“ auf unserer Webseite beschreiben, liegt Haus Kolvenbach „ zentral, verkehrstechnisch gut erreichbar, und mitten im Grünen im Düsseldorfer Südpark“. 
Wir sind überzeugt, dass die Eignung des Gebäudes die hohen Sanierungskosten rechtfertigt, aber entsprechend dessen Zustands auch einen dem Gemeinwohl dienenden Kaufpreis. 

Lasst uns die Daumen drücken, dass die Ampel für unsere Genehmigung bald auf Grün springt und wir mit neuen Bedarfen auf betterplace unsere Schulgründung voranbringen werden. 
Jetzt sagen wir erstmal DANKE für Deine Unterstützung, Deine Spenden und dem Bei-der-Stange-bleiben und wünschen Dir ein schönes und spannendes 2020! 

Herzliche Grüße 
Thilo und das gesamte Team 
des Demokratische Schule Düsseldorf e.V.
Unterstütze die Schulgründung und sei dabei!