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Was im Mai und Juni 2020 geschah

E. Kämpfe
E. Kämpfe schrieb am 03.08.2020

Liebe Freund*innen, sehr geehrte Unterstützer*innen des AOHM,

unser aller Alltag hat sich in den vergangenen Monaten verändert – durch die Pandemie und die entsprechenden, notwendigen Regeln, die der tägliche Umgang miteinander fordert. So ist Corona auch weiterhin in unserem Kinderdorf allgegenwärtig. 

Anfang Mai wurde seitens der tansanischen Regierung ein TV-Lernprogramm initiiert, das die Kinder zur Vorbereitung auf die nationalen Zentralprüfungen unterstützten sollte. Da unser technisches Equipment in Mbigili das nötige Maß an (Bild-) Qualität bzw. Auflösung der auf dem Bildschirm dargestellten Texte und Rechenwege nicht bereitstellen konnte, schafften wir kurzerhand eine Satellitenschüssel und weitere Bildschirme an, um den Schüler*innen die Teilnahme an diesen Lerneinheiten zu ermöglichen. Zusätzlich waren und sind unsere Hausmütter immer für die Kinder da, wenn Hilfe beim Lernen oder zusätzlicher Erläuterung mancher Aufgabenstellungen oder Lösungswege gefragt ist. 

Seit Ende Juni dürfen die Kinder wieder die Schulen, Colleges und Universitäten besuchen. Wir haben alle unsere Schützlinge mit Mund-Nasen-Schutzmasken sowie ausreichend Seife und Desinfektionsmitteln ausgestattet und hoffen weiterhin, dass alle gesund bleiben, vor allem in Anbetracht der jeweiligen Klassengrößen. Bleibt weiterhin zu hoffen, dass alle im Umgang miteinander möglichst achtsam sind und sich unsere Präventionsmaßnahmen – wie die ausgewogene und ausreichende Ernährung zur Stärkung der Immunsysteme sowie die verstärkten Hygieneregeln – weiterhin auszahlen.

Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Fallzahlen vom Ende April immer noch nicht aktualisiert, daher lässt sich das tatsächliche Ausmaß der Corona-Pandemie in Tansania nur anhand der Nachrichten aus den Nachbarländern erahnen, die keinen Grund zur Erleichterung oder zur Entwarnung bieten.  

Neben massiven Regenfällen brachte der Juni auch einen Neuzugang nach Mbigili. Wir konnten ein kleines, zweijähriges Mädchen in unsere Familie aufnehmen, die sich von Tag eins bei uns sichtlich wohlfühlte und direkt ganz unerschrocken in die Interaktion mit den anderen Kindern ging. Sie wurde herzlichst empfangen und hat sich bis heute weiter sehr gut bei uns eingelebt. 

Es gab weitere Geburtstagsfeiern sowie zwei Reunification Meetings, bei denen wir zwar mit einem weinenden Auge, jedoch voller Stolz zwei – inzwischen - junge Erwachsene mit ihren Ursprungsfamilien zusammenführten und ins Arbeitsleben aus unserer Obhut verabschiedeten. Dank Ihrer Hilfe - der Unterstützung unserer Helfer*innen, Freund*innen und Spender*innen -  stehen diese Kinder nun auf eigenen Beinen und können zukünftig ein selbstbestimmtes Leben führen. Wir entlassen sie aus „dem Nest“ und wünschen alles Liebe, viel Glück, Erfolg und ein zufriedenes Leben!

Die starken Regenfälle des vergangenen Sommermonats hatten die Zufahrt vom Highway zum Kinderdorf massiv beschädigt. Der Boden war zum Teil komplett weggespült und hatte tiefe Furchen hinterlassen. Das Ausmaß war so gravierend, dass nicht einmal Geländefahrzeuge diese überwinden konnten, geschweige denn der Schulbus oder andere Fahrzeuge. Aufgrund des Klimawandels müssen wir auch in den kommenden Jahren mit derlei verstärkten Regenfällen rechnen und haben uns daher für eine langfristige, nachhaltige Lösung entschieden. Anstatt die Straße einfach nur aufzuschütten und damit die Furchen auszugleichen, wurden an mehreren Stellen unterhalb der Straße große Querrohre installiert, durch die das Regenwasser zukünftig besser in die tieferen Erdschichten gelangen kann, ohne die Oberfläche derart abzutragen. Damit hat uns das erste Halbjahr 2020 mit der außerordentlich starken Regenzeit sowie der Corona-Pandemie einige unvorhergesehene kostenintensiven Investitionen abverlangt. Wir hoffen nun auf eine etwas ruhigere zweite Jahreshälfte und natürlich allen voran, dass alle Kindern und Mitarbeiter*innen weiter unbeschadet durch diese anspruchsvolle Zeit kommen. So auch Sie! 

Bitte bleiben Sie gesund und unterstützen uns weiterhin, damit wir unsere Arbeit in Tansania machen können. Asanteni! Herzliche Grüße von dem gesamten Team des AOHM.

 

 

 

  



Bitte spenden Sie für unsere Kinder!