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Kleine Investitionen mit großer Bedeutung

M. Haus
M. Haus schrieb am 24.05.2018

Es gibt sie, die kleinen Helden des Alltags, die mit unermüdlichen Einsatz gegen Missstände kämpfen.

Einer von ihnen ist Ajay Kumar Jha, Schulleiter der Upgraded Middle School Muraul im Distrikt Muzaffarpur in Bihar/Indien. Die Bildung seiner Schülerinnen und Schüler liegt ihm am Herzen. Doch er hat mit Widrigkeiten zu kämpfen. Probleme in der Verwaltung ziehen den Unmut der Eltern auf sich, etwa dann, wenn Stipendien oder Gelder für Schulmaterialien nicht rechtzeitig bei den Eltern ankommen. Herr Jah ist hierfür nicht verantwortlich - und dennoch rauben ihm diese Schwierigkeiten wertvolle Zeit und Energie, die er ansonsten in die Bildung seiner Zöglinge investieren könnte. Doch trotz dieser schwierigen Umstände geht Herr Jha Tag für Tag zur Arbeit und versucht, einen Unterschied für die Kinder der Armen zu machen.

 

 

Seiner Schule fehlte eine Grenzmauer. Doch anstatt zu klagen, handelte Herr Jha. Von seinem eigenen Gehalt kaufte er Pflanzen als Ersatz für die fehlende Mauer.

 

Nun erhält Herr Jha endlich die Anerkennung für seine Arbeit, die er verdient. Mit Geldern der Emil und Marianne Lux-Stiftung aus Remscheid finanzieren wir Infrastrukturmaßnahmen in bisher drei staatlichen Grundschulen - eine davon ist die Upgraded Middle School Muraul.

 

 

In allen drei Schulen arbeiten unsere Partnerorganisation Prayatna und wir eng mit den zuständigen Behörden, den Lehrkräften sowie der Dorfbevölkerung zusammen. Nicht wir entscheiden über die Investitionen, sondern die Menschen vor Ort. Denn bessere staatliche Schulen sind nicht unser Projekt, sondern ihr Projekt.

 

Upgraded Middle School Muraul 

 

An die Schule von Herrn Jha haben Prabhat Kumar, Vishwa Anand und Ankit Anand von unserer Partnerorganisation verschiedene Einrichtungsgegenstände übergeben.

Teppiche, um den harten Schulboden ein bisschen weicher zu machen.

Ventilatoren, um die Hitze des nordindischen Sommers erträglicher zu machen.

Bücher, um eine kleine Bibliothek für die Kinder von überwiegend Analphabeten einzurichten. Und eine von Herrn Jha lange gewünschte Wasserpumpe, um die Schulkinder mit sauberem Trinkwasser zu versorgen.

 

 

 

 

Die einzige Toilette der Schule war bei allen bisherigen Besuchen in der Schule sauber und mit einem Wassereimer ausgestattet. Das hat den positiven Effekt, dass auch die Mädchen die Toilette gerne aufsuchen - ein wichtiger Wohlfühlfaktor und ein Hindernis weniger für einen Schulbesuch. Auch dafür hat Herr Jha gesorgt.

 

Jetzt unterstützen wir Herrn Jha dabei, das Schulklima weiter zu verbessern. Die neu eingerichtete Bibliothek soll ein Ort des Lernens sein. Die Kinder, deren Eltern überwiegend Analphabeten sind, sollen die Möglichkeit haben, in Büchern zu stöbern und spannende Geschichten zu entdecken.

 

 

 

Es sind diese kleinen Investitionen, die für Herrn Jha und seine Zöglinge eine große Bedeutung haben. Denn durch sie ist ihre Schule ein kleines bisschen spezieller geworden.

 

 

 

New Primary School Methurapur SC/ST Tola

 

Auf die New Primary School Methurapur gehen vor allem die Kinder von Dalits, den sogenannten Scheduled Castes (früher sog. „Unberührbare“). In der Regel sind sie sogenannte first generation learners, d. h. die erste Generation in der Familie, die eine Schule besucht.

 

 

Die von Prayatna übergebenen Teppiche und Ventilatoren sind ein erster Schritt, um zumindest die Ausstattung der Schule zu verbessern.

 

 

Eng in den Planungsprozess eingebunden war der gewählte Dorfvertreter (weiße Kleidung). So stellen wir sicher, dass die Gelder nur in diejenigen Dinge investiert werden, die die Menschen vor Ort für nötig erachten. Denn das ist der Schlüssel für ein erfolgreiches Projekt.

 

 

 

 

Middle School Aga Nagar Purushotampur

 

Die Middle School ist im Moment eine Baustelle. Zwei Klassenzimmer werden renoviert, anschließend richten wir auch hier eine kleine Bibliothek mit Kinderbüchern ein.

 

 

Außerdem erhält die Schule LED-Lampen, Teppiche und Ventilatoren. Bei einem Schulbesuch vor einigen Monaten wurde unserem 1. Vorsitzenden Martin Haus drastisch vor Augen geführt, wie wichtig Ventilatoren für die Schule sind. „Bei einem meiner Besuche wurde ein Mädchen im Büro des Schulleiters behandelt. Aufgrund der drückenden Hitze war sie bewusstlos geworden“, erinnert sich Haus.

 

 

 

Die Erneuerungsmaßnahmen in den drei ausgewählten Schulen sind erste Schritte auf dem langen Weg, für mehr Gerechtigkeit im indischen Bildungssystem zu sorgen. Sie machen einen Unterschied, wenn auch nur für eine kleine Anzahl von Schülerinnen und Schülern. Ein Anfang ist gemacht – weitere Schritte müssen und werden folgen.


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