Zum Hauptinhalt springenErklärung zur Barrierefreiheit anzeigen
Deutschlands größte Spendenplattform

Jahresrückblick 2017

N. Ebrahimy
N. Ebrahimy schrieb am 09.12.2017
Liebe Unterstützer unserer Arbeit in Afghanistan. Heute möchte ich Sie über den Fortgang unserer Arbeit in Afghanistan informieren, an der Sie im Rahmen des Projektes „ Berufsausbildung für Frauen und Mädchen in Afghanistan„ Anteil nahmen.
Dafür möchte ich mich nochmals herzlich bedanken - und Sie über unsere Arbeit, die ja langfristig angelegt ist – informieren.
Limit 600x450 image

Liebe Afghanistan-Interessierte,
und wieder ist ein Jahr vergangen. Afghanistan war insbesondere 2017 erneut ein Unruheherd, der das Leben der Menschen vor Ort sehr unsicher und beschwerlich macht. Doch wenn wir zurückblicken, dann liegt unser Augenmerk auf den Fortschritten, die „unsere“ Frauen in Afghanistan im Laufe des Jahres gemacht haben. All ihre Kraft stecken sie in ihre Zukunft – und wir mit ihnen – damit wir gemeinsam unseren Zielen „Selbstvertrauen und Selbstständigkeit stärken“ noch ein weiteres Stück näher kommen. Denn starke Frauen ermöglichen eine friedliche Zivilgesellschaft in Afghanistan.

Ich möchte insbesondere drei Geschichten des Gelingens herausgreifen und diese nochmals in Erinnerung rufen:

Wir freuen uns sehr über den Werdegang von Rahima. Sie lernte im NAZO-Ausbildungszentrum von 2008/09 den Beruf der Schmuckdesignerin. 2010 gründete  sie die erste Schmuckwerkstatt für Frauen in Afghanistan. Heute stellen in dieser Werkstatt 8 Frauen kunstvollen Silber- und Stein- schmuck her.
Darüber hinaus bilden sie auch  11 Lehrlinge zur Silberschmiedin und/oder Steinschleiferin aus.
Mittlerweile kümmert sich Rahima um den Verkauf der Produkte all unserer Werkstätten in Afghanistan, und seit dem Jahr 2017 gehört sie mit zu den Gründerinnen der weiblichen Abteilung der afghanischen Industrie- und Handelskammer, die am 2. Oktober 2017 von Rula Ghani, der First Lady Afghanistans, eröffnet wurde.

Limit 600x450 image

Rahima, die Netzwerkerin, reiste mit der First Lady Afghanistans und  23 weiteren Geschäftsfrauen nach Turkmenistan. Dort nahm sie an einer internationalen Konferenz teil und verkaufte auf einer Messe Schmuck, Taschen und Textilien aus den NAZO-Werkstätten.
__________________________________________________________________________________________

Ein ebenso gelungenes Beispiel ist Wazima. Sie lernte im NAZO-Ausbildungszentrum den Beruf der Schneiderin. Gleich nach ihrer Ausbildung gründete sie in ihrem Dorf Kamari eine Schneider-Werkstatt.
Weil sie selbst Analphabetin war und erst im NAZO-Zentrum lesen und schreiben lernte, rief sie in ihrem Dorf einen Alphabetisierungskurs ins Leben.
Aber nicht nur das. Sie war die erste von „unseren“ Frauen in Afghanistan, die ein Geschäft eröffnete: „Negina Saloon“. Hier verkauft sie neben den genähten Textilien Schmuck und Taschen sowie „alles was Frauen brauchen“, z.B. Hygiene- und Schminkartikel, Waschpulver und vieles mehr. Mittlerweile bildet Wazima 12 Lehrlinge aus und leistet somit einen erheblichen Beitrag zur Stärkung der Frauen in ihrer Region.

Limit 600x450 image

Wazima im WerkstattLaden im Dorf Kamari

Dieser Werkstatt-Laden „Negina Saloon“besteht nun schon fast 2 Jahre. Täglich arbeiten hier 4 Mitarbeiterinnen und 12 Frauen werden zu Näherinnen/Schneiderinnen ausgebildet. Wazima ist als sehr gute Schneiderin und Geschäftsfrau über die Grenzen ihres Dorfes bekannt und ihre Schülerinnen kommen von weit her. Sie bezahlen - wenn sie es können - für den Unterricht 200 AFN.
___________________________________________________________________________________________

Insgesamt können wir – trotz der sehr unsicheren Lage im Land – auch im Rahmen unserer Gesamtprojekte auf ein weiteres herausforderndes und erfolgreiches Jahr zurückschauen:

In 4 NAZO-Ausbildungszentren können Frauen und Mädchen vier Berufe erlernen: Schneiderei  / Schmuckdesign / Lederverarbeitung / Teppichknüpfen und –weben.
 
In Zusatzkursen lernen sie lesen, schreiben und rechnen sowie selbstbewusster ihre Rechte in Anspruch zu nehmen, um sich in der afghanischen Männerwelt zu behaupten.

Nach Ausbildungsende schließen sich viele der ehemaligen Schülerinnen in Werkstätten zusammen und werden so gemeinsam unternehmerisch tätig.

Viehprojekte: NAZO unterstützt Landfrauen in der Provinz Kapiza mit Kühen, die zur Einkommenserzielung Eigentum der Frauen werden.

Patenschaften für hilfsbedürftige und kranke Frauen wurden weitergeführt bzw. ausgeweitet.
___________________________________________________________________________________________ 

Unsere Arbeit in Deutschland

Auch die Arbeit in Deutschland ist für unsere Projekte sehr wichtig. NAZO-Deutschland - Hilfe für Afghanische Frauen e.V. unterstützt in Deutschland die Arbeit des Schwester-Vereins in Afghanistan und ist zum Thema „Frauen in Afghanistan“ bei verschiedenen Veranstaltungen aktiv.
 
All diese Erfolgsgeschichten in Afghanistan und in Deutschland basieren auf einer Grundlage: nämlich Ihrer Spende.
Denn diese hilft uns, unsere Aufgaben für Afghanistan auch in Zukunft bewältigen zu können. Deshalb sagen wir: VIELEN HERZLICHEN DANK!  

Limit 600x450 image

Ausstellungsraum in Lohmar-Durbusch

Seit 2016
präsentieren wir hier den Silber- und Stein-Schmuck, die Ledertaschen und bestickten Textilien aus denWerkstätten in Afghanistan. Rufen Sie uns an (02205-2352) oder kommen Sie vorbei.

Limit 600x450 image

Stadtfest in Lohmar 2017

Evelin steht in ihrer Freizeit mit dem NAZO-Zelt auf Stadtfesten und Märkten und verkauft den glänzenden Silber- und Steinschmuck, die mit Münzen verzierten Ledertaschen und die kostbar bestickten Tücher – kurz die Produkte der NAZO-Werkstätten in Afghanistan.
__________________________________________________________________________________________

Mit unseren NAZO-Projekten initiieren und unterstützen wir Veränderung vor Ort und tragen so dazu bei, dass sich die Menschen nicht auf eine gefährliche Flucht begeben müssen. Unsere Ausbildungszentren und Werkstätten für Frauen und Mädchen geben den Menschen in Afghanistan Hoffnung, so dass sie ihre Kraft, ihre Intelligenz und Energie dazu nutzen können, sich in ihrem geschundenen Heimatland eine Zukunft aufzubauen.
 
Ihre Unterstützung macht unser Engagement in Afghanistan und hierzulande erst möglich. Eine friedliche Welt, in der auch Frauen und Mädchen in Afghanistan selbstbestimmt leben können, erreichen wir nur gemeinsam.
 
Ich wünsche Ihnen ein ruhiges Weihnachtsfest & ein friedliches neues Jahr 2018.
 
Elke Jonigkeit
 
Vorsitzende des Vereins
NAZO Deutschland – Hilfe für afghanische Frauen e.V. | ­ 
Ein Herz für Frauen in Afghanistan