Zum Hauptinhalt springenErklärung zur Barrierefreiheit anzeigen
Deutschlands größte Spendenplattform

Unser Einsatz in Mossul hat begonnen

(Gelöschtes Mitglied)
(Gelöschtes Mitglied) schrieb am 31.05.2017

 Liebe Unterstützer*innen,

endlich können wir uns wieder mit Neuigkeiten aus dem Mobile Hospital-Projekt bei euch melden.

Unser Team im Irak hat in den letzten Wochen ordentlich Tempo gemacht und bereits konkrete Hilfe geleistet.

Wiederaufbau Kinderkrankenhaus

Als kleines "Sideproject" hat unser Technikteam in den letzten Wochen den Wiederaufbau des größtenteils zerstörten Al Khansa-Kinderkrankenhauses in Ost-Mossul unterstützt. Unsere Technikcrew hat verschiedene Schäden aufgenommen, erste Geräte übergeben (z.B. Autoklaven) und Kontakte zu Herstellerfirmen in Deutschland aufgebaut, um weitere Unterstützung zu aktivieren.

Limit 600x450 image
Unser Team verlädt medizinisches Gerät in Berlin für den Transport in den Nordirak. Credits: Christoph Löffler/ CADUS

Limit 600x450 image
Der aktuelle Zustand der oberen Etagen des Al Khansa-Krankenhauses. Credits: Fee Baumann/ CADUS

Für die Betreiber*innen des Krankenhauses hatte es eine große Priorität, die Aufzüge wieder in Betrieb zu nehmen, um die Stationen des Krankenhauses in den oberen Etagen belegen zu können. Uns ist es ein großes Anliegen, den Menschen vor Ort unsere Ideen von Hilfe nicht aufzudrücken, sondern in Absprache miteinander Wege zu entwickeln, um die Versorgungslage zu verbessern. Daher haben unsere Techniker*innen trotz begrenzter Ressourcen die Wege beräumt, damit die Aufzüge repariert und wieder genutzt werden können.

Das Mobile Hospital nimmt die Notversorgung in Mossul auf

Unser Kernprojekt, das Mobile Hospital, fährt diese Woche nach West-Mossul, um dort einen sogenannten TSP, einen Trauma Stabilisation Point, zu errichten. Ein TSP ist kurz hinter den Frontlinien aufgestellt und die allererste Anlaufstelle für Patient*innen, die durch die Kriegshandlungen in Mossul verletzt werden. In Hörweite der Kampfhandlungen wird dort versucht, das Leben der Zivilisten zu retten und Schwerverletzte so weit zu stabilisieren, dass sie in das nächstgelegene Krankenhaus transportiert werden können.

Jetzt für die Notversorgung von Zivilisten in Mossul spenden!

Limit 600x450 image
Viele Zivilisten verlassen die zerstörte Stadt. Credits: https://www.flickr.com/photos/jordibernabeu/34593972092/

Zum Hintergrund: In Mossul startet gerade eine großangelegte Offensive, um die Altstadt vom IS zu befreien. Hier sind jedoch laut WHO immer noch 180.000 Menschen von den Kriegshandlungen eingeschlossen. Einen eindrücklichen Bericht zur Situation vor Ort gibt es hier:

http://www.independent.co.uk/news/world/middle-east/isis-mosul-offensive-latest-civilian-casualties-car-bombing-save-the-children-us-led-coalition-air-a7758506.html

Leider sind nicht viele Organisationen aktuell bereit, direkt in Mossul zu arbeiten. Noch weniger wollen sich im Westen der Stadt, in unmittelbarer Nähe zur Front, aufstellen. Im Moment gibt es nur vier solcher TSPs, einen von Ärzte ohne Grenzen, einen von NYMedics, zwei von AEM. Das sind viel zu wenige, denn ohne die TSPs kommen nicht viele Patient*innen lebend bis zu den Feldkrankenhäusern außerhalb von Mossul.

Unser Mobiles Hospital ist autark und schnell verlegbar gebaut. Daher sind wir perfekt für den Einsatz in Mossul aufgestellt und haben nicht gezögert, die Aufgabe anzunehmen, als die WHO uns dafür kurzfristig angefragt hat. Wir werden jetzt das Konzept auf die Situation vor Ort anpassen. Aus Sicherheitsgründen können wir nicht in Zelten arbeiten, sondern werden in von der WHO zugewiesenen festen Gebäuden unsere Struktur aufbauen. Aber genau so haben wir das Konzept entwickelt und umgesetzt: Auf veränderte Voraussetzungen in der Umgebung des Einsatzgebietes kann flexibel reagiert werden.

24 Stunden Höchstleistung für unsere Teams

Die nächsten Wochen werden hart für das medizinische Team: Der TSP ist rund um die Uhr besetzt und die Voraussetzungen vor Ort machen es nicht möglich, mal eben für einige Stunden Mossul zu verlassen, um kurz durchzuatmen. 

Dieser Einsatz bedeutet aber auch Höchstleistungen in finanzieller Hinsicht. Der Verbrauch an medizinischem Material ist sehr hoch. Auch wenn wir die Kosten durch gemeinsame Beschaffungen mit anderen Organisationen über die WHO so gering wie möglich halten, benötigen wir trotzdem allein für Medikamente und Verbandsmaterialien ca. 15.000 Euro im Monat.





Unterstütze uns, damit das Mobile Hospital in Mossul Verletzte wirkungsvoll versorgen kann!