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Seabird fliegt erste Missionen!

Sophie
Sophie schrieb am 09.07.2020
Liebe Sea-Watch-Unterstützer*innen,

seit über einer Woche ist unser neues Suchflugzeug Seabird, das wir wie auch die Moonbird gemeinsam mit der Humanitarian Pilotes Initiative betreiben, im Einsatz und musste bereits mehrfach schwerste Menschenrechtsverletzungen bezeugen. Sie konnte aber auch wieder dutzenden Menschen zur Rettung verhelfen. Wie die Moonbird, die für Wartungsarbeiten pausieren musste, sucht auch die Seabird aus der Luft das riesige Such- und Rettungsgebiet nördlich der libyschen Küste ab und muss dabei auch immer wieder Europas todbringende Grenzpolitik dokumentieren.




Fotos: Felix Weiss - Sea-Watch.org

Gleich beim zweiten Einsatz vergangenen Mittwoch entdeckte die Seabird-Crew die Überreste eines Schlauchbootes. Nach näherer Inspektion die schockierende Feststellung: auf dem Boot befindet sich ein Mensch, leblos, eingeklemmt in den halb versunkenen Resten des Schlauchbootes, das ihn und viele andere hinaus aus dem Krieg und in ein sicheres Leben bringen sollte. Am nächsten Tag wurde eine zweite Leiche im selben Suchgebiet gefunden. Ob die Leichen bei einer Bergungsaktion zurückgelassen wurden oder - schlimmer noch - ob sie die einzigen verbliebenen Beweise für viele weitere Todesfälle sind, wissen wir nicht.

Und auch die folgenden Tage blieben ähnlich ereignisreich. Insgesamt konnte die Crew der Seabird 10 Boote finden, die vergangene Woche versucht haben, Libyen zu entkommen. Eines davon, ein Fiberglasboot mit 52 Menschen an Bord, das unsere Crew am Freitag entdeckt hatte, wurde zwar in der Zwischenzeit von dem Handelsschiff TALIA gerettet, die Menschen mussten aber tagelang auf einen sicheren Hafen warten.


Foto: Sea-Watch.org

Auch die 180 Gäste auf der Ocean Viking der Organisation SOS Mediterranee, die vor über einer Woche teilweise mithilfe von Seabird gerettet werden konnten, mussten bis Dienstag darauf warten, endlich einen sicheren Hafen zugewiesen zu bekommen. Erst, nachdem die Crew den Notstand erklärt hatte, weil die psychologische Situation für die teils schwer traumatisierten Menschen seit Tagen außer Kontrolle geraten war und mehrere Menschen versuchten, Suizid zu begehen, verwiesen die italienischen Behörden nun auf Porto Empedocle als sicheren Hafen.

Europa muss endlich aufhören, mit dem Leid von Menschen zu spielen. Menschenrechte müssen für alle gleichermaßen gelten!

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Herzlichen Dank für Deine Solidarität im Namen der gesamten Sea-Watch-Crew auf dem Wasser, in der Luft und an Land!

Deine Neeske
(Einsatzleitung auf der Seabird)



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