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Ende von Mind´n´Rescue

S. Jünemann
S. Jünemann schrieb am 01.12.2016

Der Dezember ist da und die "Minden" damit aus dem Einsatz im Mittelmeer in die Winterpause gegangen.

Für CADUS bedeutet das nicht nur eine Pause, sondern einen Abschied vom aktiven Einsatz auf dem Schiff, das uns den Sommer über ans Herz gewachsen ist. Es war für die Crew von CADUS eine wahnsinnig emotionale, anstrengende, aber auch sehr schöne Erfahrung, ein Projekt wie LifeBoat von den Anfängen an unterstützen zu dürfen. Erfahrung aus Einsätzen wie in Syrien oder auf Lesbos, beim Crewing sowie der Back-up Logistik zur Verfügung zu stellen und
dann zu sehen, wie alles ins Rollen kommt.
Wie die Zweifel, wie und ob die "Minden" für den Einsatz im Mittelmeer auf Grund ihrer Größe geeignet ist von anstengenden, aber auch erfolgreichen Einsätzen abgelöst werden, in denen über den Sommer vielen hundert Menschen das Leben gerettet wurden.
Schon am Anfang kam unser Tochterboot "Isabelle" dazu, weil das Tochterboot der "Minden" nicht für die Arbeit mit den refugee-Rubberboats geeignet war.
Nun läuft das Projekt, viele Menschen konnten für die Arbeit auf der "Minden" begeistert werden. Für uns Zeit zu überlegen, wo unser Platz in dem Projekt sein könnte, und ob wir an dem Punkt, an dem wir stehen wirklich noch gebraucht werden.
Wir haben deshalb im Team entschieden, für 2017 eine neue Aufgabe in der Seenotrettung zu übernehmen. More informations to come…
Das Treffen verschiedener Akteure in der Seenotrettung wie Sea-Watch, SOS Mediterranee, Pro Active Open Arms, SMH, Cadus und HPI auf der Solimed-Konferenz in Valencia dieses Wochenende und die gemeinsamen Gespräche über das Vorgehen für das nächste Jahr haben uns gezeigt, dass die Entscheidung die richtige ist.
Über den Winter läuft weiterhin unser Rettungsboot "Rezai" auf Chios mit unseren Partnern SMH. Es bleibt abzuwarten, ob sich nach der Beendigung der Rettungsmaßnahmen vor Libyen die Vermutungen bewahrheiten und Erdoğan seine Drohungen in die Tat umsetzt und damit die Fluchtroute über die Ägäis wieder wesentlich häufiger frequentiert wird.
So oder so. Es bleibt dabei, Flucht ist kein Verbrechen, es braucht eine #safepassage
Wir danken dem Team um die "Minden" für ein aufregendes Jahr, mit allen emotionalen Hochs und Tiefs, die mit der Arbeit in der refugee-Rettung auf See einhergehen. Wir sind uns sicher, dass die "Minden" nächsten Jahr wieder ihren Anteil an den Rettungsmaßnahmen vor Libyen leisten wird…und das sich viele unserer Crewmitglieder an Bord wieder über den Weg laufen werden.

2017 wird ein hartes Jahr in der Seenotrettung sein. Der Fluchtdruck reißt nicht ab, gleichzeitig versucht die EU die Grenzen dichter zu machen, und weitere Staaten zu vermeintlich sicheren Herkunftsländern zu erklären. Die Folge wird sein, dass die fliehenden Menschen immer gefährlichere Routen in Kauf nehmen werden. Für uns Anlass, auch nächstes Jahr in der Seenotrettung engagiert zu bleiben, und alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Organisationen, die momentan tätig sind, enger zu vernetzen und dabei zu helfen, die gemeinsamen Aktivitäten effektiver zu gestalten. 

Deswegen: bitte helft uns, das Projekt CADUS Search and Rescue weiterzuführen.


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