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Frauen: Für ein friedliches Leben ohne Gewalt

A. v. Schröder
A. v. Schröder schrieb am 25.01.2021

Das Corona-Jahr 2020 war für PATCHWORK in der Metropolregion Hamburg von einer Zunahme von Beratungen für von Gewalt betroffene Frauen gekennzeichnet. Viel Flexibilität in unserer Organisation und aufwendige Hygienekonzepten zum Schutz aller Beteiligten kamen dazu. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen unsere Beratungen um 14% auf rund 600.  Der Anstieg erfolgte dabei eher außerhalb der Corona-Lockdown-Phasen und wir gehen davon aus, dass die Ausweglosigkeit der Lockdown-Situation die Frauen abhielt, Verbesserungen für ihre von Gewalt kennzeichnete Lebenssituation zu suchen.  Auffällig ist vor allem die Zunahme von Beratungen zu Häuslicher Gewalt, die in den Vorjahren ca. ein Drittel unserer Beratungen ausgemacht haben und nun auf 51% gestiegen sind. Es entfielen 20% der Beratungen auf Stalking und 25% der Beratungsanfragen haben wir in das Hamburger Hilfesystem weiterverwiesen. Erstmalig haben wir auch die Beratung bei Digitaler Gewalt separat ausgewiesen, die 5% aller Beratungen ausmachte. Ähnlich wie die Rechtsberatung betrifft die Digitale-Gewalt-Beratung Frauen, bei denen rechtliche bzw. digitale Themen so dominant und schwierig geworden sind, dass wir für sie eine separate Beratung aufgebaut haben. Hervorzuheben ist hier insbesondere der ab Herbst eingeführte SpyCheck von Cordelia, der es erlaubt, auf dem Smartphone versteckte Stalkerware zu identifizieren und in Absprache mit dem Landeskriminalamt so zu dokumentieren, dass eine rechtliche Verfolgung durch die Polizei deutlich vereinfacht wird.Wenig überraschend ist angesichts der Lockdown-Phasen, dass die persönlichen Beratungen auf einen Anteil von 22% gesunken sind und wir deutlich häufiger telefoniert haben. Gegen den Trend haben wir eine Reihe von Begleitungen zum Jugendamt, zur Polizei und zu Gerichtsterminen durchgeführt, die jeweils in eine Reihe von Beratungsterminen eingebettet waren. All dies war nur möglich durch eine Gruppe oder ein „Patchwork“ von engagierten ehrenamtlich arbeitenden Frauen sowie drei Teilzeit-Frauen, die ihre unterschiedlichen Begabungen und Kenntnisse unter Trägerschaft des Diakonischen Werks Hamburg-West/Südholstein für die von Gewalt betroffenen Frauen eingesetzt haben. Erneut haben wir interessierte Frauen für die Gesprächsführung und Beratung am Telefon ausgebildet. So gehen wir vorsichtig optimistisch in das neue Jahr.

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