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Zelte für Flüchtlingslager auf Lesbos

Stefanie K. | ShelterBox Germany
Stefanie K. | ShelterBox Germany schrieb am 02.09.2015

Während Griechenland selbst unter der Wirtschaftskrise leidet, kommt jetzt durch die stetig wachsende Zahl von Flüchtlingen noch ein gravierendes Problem hinzu. Jeden Tag kommen Bootsladungen voller Vertriebener aus den Krisengebieten in Syrien und Afghanistan über den Seeweg aus der Türkei auf griechischen Inseln an. ShelterBox stellt hier nun Zelte für die Menschen in den überfüllten Flüchtlingslagern zur Verfügung.

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UN-Zelte im Kara Tepe Camp (ursprünglich ein Olivenhain und eine Trainingsanlage für Motorcross) in der Nähe des Hafens von Mytilini auf Lesbos

Es sind nur knapp fünf Kilometer von der türkischen Küste bis nach Lesbos. Deshalb stellt diese rund anderthalbstündige Reise über den Seeweg das Sprungbrett für viele Verzweifelte dar. An manchen Tagen erreichen bis zu 2.000 Migranten in kleinen Booten die nördlichen Strände der Insel. Die meisten sind auf der Flucht vor den Unruhen in Syrien und Afghanistan und hoffen auf Asyl in Westeuropa.

Das Gefühl der Erleichterung, welches die Flüchtlinge empfinden, wenn Sie endlich den Fuß auf europäischen Boden gesetzt haben, wird von der harten Realität schnell zunichte gemacht. Die Durchgangslager auf Lesbos und den angrenzenden Inseln des Ägäischen Meeres sind hoffnungslos überfüllt und schmutzig. Griechenland, das mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hat, sieht sich durch diesem Zustrom absolut überfordert. Das Land ist fast pleite, lokale Einrichtungen - soweit vorhanden – haben kaum noch Ressourcen und ein Viertel der Bevölkerung keine Arbeit mehr.

Lesbos, die drittgrößte unter den griechischen Inseln, hat 86.000 Einwohner und ist ein beliebtes Urlaubsziel. Bis zu 3.000 Urlauber landen pro Monat auf dem Airport von Lesbos. Diese Zahl wird momentan von den Ankünften auf dem Seeweg allerdings bei Weitem übertroffen. So kamen im Juni alleine 107.000 Flüchtlinge an. Die UN geht davon aus, dass in diesem Monat mehr Migranten auf der Insel landeten, als im gesamten Vorjahr zusammen.

ShelterBox war in den letzten Wochen mit einem Team auf Lesbos und hat im Gespräch mit lokalen Beamten geklärt, wie wir hier am besten helfen können. Vor kurzem ist ein zweites Team eingetroffen, um die Verteilung von 100 Zelten zu beaufsichtigen. 70 davon sind direkt für Lesbos bestimmt, wo ein neues Camp errichtet werden soll. Der Rest ist für benachbarte Inseln vorgesehen.

Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen, das UN Flüchtlingshilfswerk und auch ShelterBox arbeiten nun gemeinsam mit den lokalen Behörden daran, die Bedingungen in den überfüllten Camps zu verbessern. So wurden neue Wasserversorgungsanlagen und sanitäre Anlagen installiert, die Müllentsorgung und Gesundheitsversorgung verbessert.

„Unsere Aufgabe ist es, den Flüchtlingen eine Atempause zu geben, bevor sie ihre Papiere bekommen und ihre Reise fortsetzen können. Es ist surreal, in einer touristischen Region zu arbeiten - manchmal ist es schwer zu erkennen, wer Einheimischer, wer ein Tourist ist und wer ein Flüchtling ist“, sagt Jennifer Butte-Dahl, die gerade als SRT-Mitglied vor Ort ist.

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