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Lorenz Timnik beendet Traineeship in Hamburg erfolgreich

R. Brunner
R. Brunner schrieb am 07.08.2017

Liebe Spender, Freunde und Unterstützer,
im Juli haben wir Lorenz aus Hamburg mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedet. Weinend – weil er für unsere Gemeinde und seine Projekte ein überaus großer Gewinn war und uns allen als Mensch ans Herz gewachsen ist. Lachend – weil er in seinem Traineeship unendlich viele Dinge gelernt, gesehen und erlebt hat und diesen Schatz an Erfahrung nun ins Reich Gottes einbringen kann.

Ziel der Trainee-Zeit in Hamburg war es, einen jungen, begabten Absolventen der Evangelischen Hochschule Tabor mit dem Thema Neugründung vertraut zu machen, ihn für Gemeindegründung zu motivieren und dafür nötiges Knowhow zu vermitteln.

Dr. Michael Arretz, Jerusalemkirche, und
Dr. Sandra Eilmus, jesusfriends, verabschieden
Birte und Lorenz beim churchbrunch.


Was ist in den 24 Monaten gelaufen?

Wir haben uns für die zwei Jahre ein Curriculum vorgenommen, das aus drei Aspekten bestand, welche ineinander verwoben sind:
1. Lektüre einschlägiger Literatur zum Thema Neugründung.
2. Praxiserfahrung in konkreten Projekten, die es zu starten galt.
3. Reflexion der eigenen Person und des eigenen Handelns.
Lorenz Aufgabe in seinem Traineeship war es, zwei Projekte zu starten, von der Planung, bis zu den ersten Schritten der Umsetzung. Er sollte quasi aus dem Traineeship ausscheiden mit der Erfahrung, ich habe schon einmal etwas gegründet.

Projekt Geflüchtetenarbeit
Lorenz´ Aufgabe war es in seiner Zeit in Hamburg, einen sozialdiakonischen Zweig bei jesusfriends aufzubauen: Deutschkurse für Geflüchtete. Es ist ihm hierbei gelungen, eine Not in der Stadt zu erkennen und eine adäquate Antwort als Gemeinde dafür zu finden. Es ging darum, ein Konzept zu entwickeln, ein Team von Lehrern aufzubauen, ein Kontaktenetzwerk zu Unterkünften, Einrichtungen und Partnern in der Stadt aufbauen und zu pflegen, eine geeignete Struktur für das Projekt zu entwickeln, Finanzen sicher zu stellen und nach einigen Monaten das Konzept zu evaluieren und es so zu erweitern und zu modifizieren, dass es zukunftsfähig bleibt. Nach Ablauf der Zeit hat Lorenz es außerdem geschafft, das Projekt an ehrenamtliche Mitarbeiter zu übergeben, die von ihm gefunden und ausgebildet wurden.
Fazit: Lorenz ist es gelungen, ein Gemeinde-Projekt von A-Z aufzubauen und seinen Fortbestand nachhaltig zu sichern.

Projekt Jerusalemvision
Ein wesentlich dickeres Brett war die Entwicklung einer Vision für den "Jerusalem-Campus“. Lorenz´ Aufgabe war es, als Moderator und treibende Kraft einen Vision für den Ort zu entwickeln, in der neben jesusfriends die Stammgemeinde Jerusalem und die Immanuelgemeinschaft ihr Zuhause haben. Die große Herausforderung bestand darin, sich auf die Situation und Kultur jeder der drei Gemeinden kontextsensibel einzulassen und dennoch eine starke gemeinsame Vision nach vorn zu entwickeln. Es ging darum, Menschen als Befürworter zu gewinnen und zu begeistern. Hierzu musste Lorenz eine schier unendliche Menge an Gesprächen führen, Treffen moderieren, eine Vision zu Papier bringen, die uns und andere begeistert sowie diverse Rückschläge wegstecken. Vor allem aber ging es parallel dazu darum, erste konkrete Schritte zu gehen, sodass sich eine Vision nicht nur im Kopf abspielt, sondern sichtbar und erlebbar wird. Lorenz ist es hierbei gelungen, die einzelnen Gemeindeaktivitäten in einen Bezug zur größeren Vision zu setzen, sodass eine Gesamtkonzeption sichtbar wurde.
Fazit: Lorenz hat in seinen zwei Jahren gezeigt, dass er nicht nur praktisch ein Projekt aufbauen kann, sondern dass es ihm auch gelingt, eine komplexe Vision für einen Ort zu entwickeln und hierfür Menschen zu begeistern und mit zu nehmen.
Diese Erfahrungen und all das Gelernte wird Lorenz nun mit in sein berufliches Leben nehmen. Das sicherzustellen, war Ziel der Trainee-Zeit und wir können sagen, dass dies gelungen ist.

Wie geht es jetzt weiter?
Lorenz´ Frau Birte macht zurzeit noch einen beruflichen Abschluss in Berlin. Wir haben sehr befürwortet, dass beide als Ehepaar an einem Zielort gemeinsam starten. Weil zusätzlich ein Zielort für eine Gemeindegründung für Herbst 2017 noch nicht festgemacht werden konnte (der zunächst anvisierte Einstieg als Gemeindegründer in den Westdeutschen Gemeinschaftsverband hat sich aus verschiedenen Gründen nicht ergeben) hat es sich angeboten, dass Lorenz ein Zwischenjahr in Berlin macht. Unser Ziel ist es, dass die beiden danach irgendwo im BeG einen Einstieg finden. Es gibt erste Ideen, aber noch ist nichts spruchreif. Dafür stehen wir in einem Gesprächsaustausch.

Und wer kann noch mithelfen, auch die Finanzierung zu einem guten Abschluss zu bringen?
Das Konzept um die Traineestelle zu finanzieren sah eine Drittelung der Kosten vor: 1/3 vom BeG-Gesamtverband, 1/3 vom Zielverband WGV und 1/3 sollte über Spender, Einzelpersonen, Gemeinden usw. eingeworben werden. Es ist gelungen, mehr als 10.000 Euro über Spenden einzuwerben. An dieser Stelle sei Euch allen ganz herzlich gedankt. Vielen, vielen Dank, dass Ihr Euch auf dieses Experiment eingelassen habt und es mit ermöglicht habt. 1000 Dank. Ihr seid großartig und ich kann euch sagen, dass Euer Geld wirklich großartig im Reich Gottes angelegt ist. Sammelt nicht Schätze auf Erden, wo die Motten und der Rost.... Ihr wisst schon.

Nun fehlen aber noch rund 15.000 Euro. Wer kann noch mithelfen, dass wir auch die Finanzierung gemeinsam zu einem guten Abschluss bringen? Betet mal, ob da nicht noch was geht.
Reinhard Brunner



  • Hier kommt Lorenz selbst zu Wort
    Zwei Jahre vergehen wahnsinnig schnell. Zwei Jahre ins Pastor-sein schnuppern: Gottesdienste leiten, den eigenen Predigtstil finden, Seelsorge anbieten, Kleingruppen moderieren. Handwerkszeug eben. Aber auch zwei Jahre Trainee für Gemeindegründung sein - nicht nur Bestehendes verwalten, sondern Teams aufbauen, Formate entwickeln, Deutschkurse starten, Visionen aufspüren. Zwei volle, inspirierende und erfüllende Jahre Hamburg liegen jetzt hinter mir. Ich bin dankbar, diese Möglichkeit gehabt zu haben; dankbar, Vieles neu verstanden und vertieft zu haben: warum wir Innovation und Gründungen in unseren Städten brauchen zum Beispiel. Und auch über mich und meine Begabungen und Begrenzung auf diesem Feld habe ich so viel gelernt, dass ich mir sicher bin: Ich möchte dabei sein, wenn Gott Türen öffnet und neue Wege geht.
    Wo und wie und wann genau es damit für mich weitergeht, steht dabei noch nicht fest: meine Frau und ich wollen uns jetzt Zeit nehmen um uns zu orientieren und auf Gott zu hören, wo sein Platz für uns ist. Für das nächste Jahr, während sie ihren Berufseinstieg absolviert, werde ich erstmal weiterstudieren - und mich von weiteren Projekten und Gründungen inspirieren lassen.
    Lorenz Timnik
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