Wir wollen uns selbst versorgen!
"Wir wollen uns selbst versorgen!" Dies haben sich die Menschen im Drogenrehabilitationsprojekt Casa Dia auf die Fahnen geschrieben. Die Versorgung von 30 bis 35 Menschen mit drei Mahlzeiten am Tag ist trotz Spenden aus Restaurants und Supermärkten immer wieder eine Herausforderung. Gerade jetzt, wo sich Brasilien in einer schweren Wirtschaftskrise befindet und die Preise für Nahrungsmittel in die Höhe schießen.
Wie beim Bau des Casa Dia vor einigen Jahren, packten auch diesmal alle Teilnehmer am Entzugsprogramm mit an.
Sie legten den Garten neu an und vergrößerten ihn.
Sie legten Fischteiche an.
Dank der Fische konnte der teure Zukauf von Fleisch deutlich reduziert werden. Wenn alles klappt, sollen die Fische später auch verkauft werden.
Die Produktion von recycelten Besen ist für das Casa Dia eine weitere Verdienstquelle, um die Drogenrehabilitation zu finanzieren.
Die Besen werden aus alten Plastikflaschen recycelt und hergestellt.
In dem kleinen Laden des Casa Dia werden alle Produkte verkauft, die die Menschen im Casa Dia herstellen. Aus dieser alten Baumwurzel stellt Rafael eine Holzstatue her.
Eine vollständige Selbstversorgung wird das Casa Dia auch in Zukunft nicht schaffen. Zu hoch sind die Ausgaben für Medikamente, Transporte und Noteinsätze. Auch die tägliche Betreuung durch den Sozialarbeiter und Koordinator Bernardo muss finanziert werden. Trotzdem sind die Anstrengungen wichtig, um das Rehabilitationsprojekt finanziell unabhängiger zu machen. Gerade in dieser für Brasilien wirtschaftlich und politisch unsicheren Zeit ist dies für die Anti-Drogen-Arbeit überlebensnotwendig.