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Ausnahmezustand in Gorazde wg. Hochwasser

G. Müller
G. Müller schrieb am 03.12.2010

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe LeserInnen,

gestern hatten wir in Gorazde den Ausnahmezustand wegen extremen Hochwassers. Der Pegel der Drina hatte seinen hoechsten Stand seit ueber hundert Jahren. Ein Teil des Stadtzentrums steht auch heute noch immer unter Wasser, obwohl der Wasserstand allmaehlich sinkt. Die Haueser nahe der Drina wurden fast alle ueberschwemmt, manche bis zum Dach. Hunderte von Menschen mussten evakuiert werden.

Unsere Kollegin Amina hat Fotos auf Facebook gestellt:

http://www.facebook.com/home.php?#!/photo.php?fbid=1743763833837&set=a.1743547668433.2098826.1230980109&pid=31972616&id=1230980109

und auch dieser link zeigt, was das Hochwasser anrichtete:

http://www.rtvfbih.ba/loc/template.wbsp?wbf_id=37&id=33186

Gestern mussten wir unser Fortbildungsseminar 'Traumatherapie' nach drei Tagen vorzeitig beenden, da einige Teilnehmerinnen gar nicht kommen konnten und die uebrigen so schnell wie moeglich wieder nach Hause wollten - bevor die Strassen und Bruecken gesperrt wuerden, bzw. um sich um Familie und Nachbarn zu kuemmern.

Ueber die ersten drei Tage des Seminars werde ich demnaechst hier berichten. Die beiden restlichen Tage werden wir irgendwann nachholen.

Leider regnet es noch immer wie aus Kuebeln; dennoch sinkt die Drina allmaehlich, da inzwischen die Staudaemme flussaufwaerts geoeffnet sind und das Wasser regelmaessig fliesst. Die groesste Gefahr entsteht hier immer, wenn der Pegel der Drina sehr rasch ansteigt und die Staudaemme nicht rechtzeitig geoeffnet werden. Wenn sie dann jeweils fuer kurze Zeit geoeffnet werden, entstehen Flutwellen, die die flussabwaerts liegenden Orte massiv gefaehrden.

Welche Schaeden durch das Hochwasser entstanden sind, kann noch gar nicht uebersehen werden. Gaerten, Felder, Gewaechshaueser sind zerstoert, Wohnhaeuser voller Dreckwasser, das erst langsam abfliesst. Viele Familien haben ihr gesamtes Brennholz verloren, da sie es im Hof gelagert haben...

Demnaechst werden wir wissen, ob bzw. wie viele unserer KlientInnen betroffen sind.

Soviel im Moment...

Viele Gruesse

Gabriele Mueller