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Von Holz und Sonne zu Beton und Regen

J. Kontermann
J. Kontermann schrieb am 04.10.2019

Endlich war es so weit, nachdem die letzten Dachlatten befestigt waren, konnte endlich das Richtfest gefeiert werden. Bei gemütlicher Abendsonne fand sich das Team auf dem Dach zusammen und feierte zudem den Abschied von Moritz, Natascha, Annika und Leandra. Mit Team 8.1 verabschiedet sich auch der Sommer und die Regenzeit macht sich langsam bemerkbar.

„Pa gen problem“ (kein Problem), wie der Haitianer zu sagen pflegt, denn der Essensbereich steht und das Dach hält das Team trocken. Trotzdem bedeutet der regelmäßige Regen am Mittag eine Umstellung für das verbleibende Team. Beispielsweise muss an umfangreichen Betonage Tagen noch früher aufgestanden werden, um rechtzeitig die Betonierarbeiten abzuschließen und den “grünen Beton” trocken zu halten. Ohne Schutz vor dem Regen wäscht sich der Beton aus, was eine dauerhafte Beschädigung der Oberfläche bedeutet.


Der Essensbereich steht - das Team feiert Richtfest


Das Dach steht kurz vor dem Abschluss


Bom fini!


Kleiner Ausflug im gewohnten Regen auf den Telefonberg


Pünktlich zum Regen fertig zu sein klappt leider nicht immer so gut. So kam es, dass das Team an einem super motivierten Mittag noch einen Teil der Oberflächenentwässerung vor der Kantine im strömenden Regen betonierte.  Kleinere Fehlstellen konnten dank der Flex schnell ausgebessert werden. Die Oberflächenentwässerung besteht aus einer abfallenden Betonrinne, die an den Bodenplatten der Kantine und des Essensbereiches abschließt.


Oberflächenentwässerung der Kantine


Letzter Feinschliff


Trocken blieb das Team bis jetzt bei den Betonagen des Gashäuschen aus Mauerwerk. Aufmerksame Leser werden sich jetzt wundern, wieso bei einem Mauerwerk betoniert wird. Das sieht der Haiti-Code (das haitianische Bauregelwerk) so vor. Hierbei werden zusätzlich zu dem Mörtel zwischen den Mauersteinen, diese noch mit Beton ausgegossen. Außerdem liegen im Mauerwerk sowohl horizontale als auch vertikale Bewehrungsstäbe.  Für besonders gute Standfestigkeit sorgt abschließend ein Ring aus Stahlbeton, das sogenannte Erdbebenband, auf der Mauer. Eine weitere Aufgabe, die bereits von Team 8.1 begonnen wurde, sind die selbstgemachten Beton-Waschbecken. Mit dem Anschluss der Waschbecken an die kürzlich fertiggestellten Abwasserleitungen kann auch der Bereich Abwasser komplett abgehakt werden.


Ausbetonieren der Mauersteine


Betonage des Erdbebenbandes


Das Erdbebenband schließt auf genau 1,2m ab


Einschalen eines Waschbeckens


Der Erste Teil ist geschafft


Doch Beton ist nicht alles. Nebenbei schaffte es das Team auch die Kantine weiter auszubauen. Im Zuge dessen wurde die Elektrik installiert, die Zagen geschreinert und das Fenster im Container zur Essensausgabe geflext.

Quasi ganz nebenbei arbeitet ein hochmotiviertes Team haitianischer Arbeiter unter „Patron Hugos“ Kommando an der Vorbereitung für zwei neue Klassenzimmer. Mit Stolz auf die Arbeiter können wir daher vielleicht schon mit der Fertigstellung eines Klassenzimmers in der aktuellen Bauphase rechnen.


Hier entsteht die Essensausgabe


Starke Leistung des haitianischen Bauteams


Die kommenden Tage wird der Holzaufbau des Gashäuschens, der weitere Innenausbau der Kantine, kleinere Reparaturaufgaben und mit etwas Glück sogar der Schalungsbau eines Klassenzimmers in Angriff genommen.

Feucht fröhliche Grüße aus dem schönen Beaumont wünschen Lukas, Simon, Heino und Johannes

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