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Horst Grulke wurde zum Projekt-AHLI durch die Deutsche Industrie- und Handelskammer in Casablanca interviewt

H. Grulke
H. Grulke schrieb am 16.02.2015

                     Ehrenamt in Marokko statt Rentneralltag in Deutschland

Im Fastenmonat Ramadan fühlt man sich den Armen besonders nahe. Für Herrn Grulke ein gewohntes Gefühl. Er ist eigentlich Rentner in Deutschland. Doch sich einfach so zur Ruhe zu setzen, das kommt für den ehemaligen Angestellten der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin nicht in Frage. Stattdessen widmet er sich einem Kinderhilfsprojekt in Marokko.
             
     Herr Grulke, was hat Sie dazu bewegt, nach Ihrem Rentenantritt in Deutschland                                eine ehrenamtliche Tätigkeit in Agadir anzugehen?

In den letzten 14 Jahren habe ich meine Urlaube und Reisen ausschließlich in Marokko verbracht. Dabei war ich auch abseits der normalen Touristenrouten unterwegs. Da sind mir schon soziale Unterschiede aufgefallen, die mich überzeugt haben, dass ich mich stärker einbringen möchte. Besonders fiel mir auf, dass viele Kinder bereits als Tüten-verkäufer und Karrenfahrer im Souk oder als Schuhputzer tätig sind, obwohl sie gerade mal 7-10 Jahre alt sein können. Auch kommt es vor, dass schon so junge Kinder betteln müssen oder gar sexuell ausgebeutet werden. Nach vielen Recherchen bin ich schließlich auf die „Association AHLI“ gestoßen, die 2006 durch Unterstützung eines schweizer Arztes ins Leben gerufen wurde.

                          Wie schaut ihr neuer Berufsalltag derzeit aus?

Nach fast 50 Jahren Berufsleben habe ich, während der Abschiedsfeier in meiner Firma, für diese neue Aufgabe um Spenden gebeten und konnte viele von dem Projekt überzeugen. Da zudem die „Association AHLI“ vom marokkanischen Sozialministerium unterstützt wird, haben die Kinder und Jugendlichen eine gute Chance wieder integriert zu werden. Und ich habe ein gutes Gefühl, dass das Geld sinnvoll verwendet wird. Die Kinder und Jugendlichen werden, wenn notwendig, alphabetisiert und erhalten die Möglichkeit einen von mehreren Ausbildungsberufen zu erlernen. Der Großteil der fast 200 Kinder und Jugendlichen sind bereits in Familien aufgenommen worden und werden durch die 21 Mitarbeiter der „Association AHLI“ ständig betreut.
Mein neues Büro in Agadir werde ich als Ausgangspunkt für meine Kontakte nach Deutschland nutzen, indem ich regelmäßig Infobriefe zu aktuellen Situationen an meine Mail-Kontakte versende.
Außerdem werde ich regelmäßig den Kontakt zu AHLI aufrecht erhalten, um in besonderen Fällen meine Kompetenz als Fachmann für den Arbeits- und Gesundheitsschutz, sowie die soziale Kompetenz einbringen.
In Deutschland habe ich fast 25 Jahre in einer Suppenküche mitgearbeitet, wo ca. 300 Bedürftige täglich mit einer warmen Mahlzeit versorgt wurden. Ich hoffe sehr, dass ich nun in meinem neuen Lebensabschnitt mithelfen kann, die Situation dieser Kinder und Jugendlichen zu verbessern um für ihre Zukunft Steine aus dem Weg zu räumen.

Dafür bitte ich im Namen der Kinder um Unterstützung