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Bekämpfung der Hungerkrankheit Noma und Mangelernährung in Corona-Zeiten in Afrika

JJ. Santarelli
JJ. Santarelli schrieb am 31.01.2022

Liebe Spender,
 
heute möchte ich Ihnen den Jahresbericht für das Jahr 2021 sowie ein paar Neuigkeiten mit Ihnen teilen.
 
Leider war weiterhin das Jahr 2021 von den gleichen Herausforderungen wie 2020, nämlich von der Corona Pandemie, vermehrten Terroranschlägen und der damit verbunden Bevölkerungsmigration im Norden Burkina Fasos geprägt.
 
Unser Projektteam und alle unserer Partner der Zivilorganisation und der Gesundheitsregierung haben inzwischen gelernt, mit hoher Flexibilität, Anpassungsfähigkeiten und Professionalität, die Ziele der Projekte in so einem schwierigen Kontext umzusetzen, auch wenn natürlich Verspätungen hingenommen werden mussten.

Über das ganze Jahr, von Januar bis Dezember 2021, mehr als 28.338 schwangere Frauen und Mütter von Kindern unter 23 Monaten konnten über Unterernährung, Hygiene, Mundgesundheit, Stillen, Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten und Impfungen aufgeklärt werden - alles Risikofaktoren für die Hungerkrankheit "Noma".








Von 11.000 Kindern, die regelmäßig auf Unterernährung gescreent wurden, wurde bei 7.500 Kindern eine mittelschwere oder schwere Unterernährung diagnostiziert, die behandelt wurde.
 





In wenigen Monaten wurde Maßnahmen für ein erhöhtes Bewusstsein für Hygiene und den Schutz vor Corona für die Aufklärungssitzungen nicht nur entwickelt, sondern mit der Beschaffung von 2.800 Handwaschvorrichtungen und 58.000 Seifen auch finanziert.







Neben 4.650 Plakaten (zur Aufklärung vor dem Coronavirus) und 400 Liter von hydroalkoholischem Gel konnten wir die Finanzierung von 95.000 Schutzmasken davon 30.000 chirurgische Masken und 65.000 Stoffmasken in 4 Monaten abschließen;






Innerhalb der Flüchtlingslager wurden rund 9.850 Erwachsene aufgeklärt und 10.150 Kinder auf Noma und andere Mundkrankheiten gescreent.
Seit einigen Jahren ist die Sahelzone von Unsicherheit geplagt, die zur Vertreibung von mehreren Tausend Menschen geführt hat. Die Menschen, die ihre Heimat überstürzt verlassen mussten, leben in völliger Armut und unter prekären Hygiene-, Sanitär- und Ernährungsbedingungen. All diese Faktoren würden die Zahl der Fälle von Unterernährung und Mundkrankheiten erhöhen, die ohne eine angemessene Behandlung zu Noma führen können.







Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit in Djibo (ursprünglich geplant) wurde schließlich der Gesundheitsdistrikt Dori ausgewählt, in dem vom 03. bis 08. März 2021 in den Gemeinden Dori und Bani eine Kampagne zur Sensibilisierung und Früherkennung von Noma-Fällen durchgeführt wurde.

 
Auch in diesem Jahr konnten wir dank unseres Betreuungssystems mit einer effizienten Logistik, die eine schnellstmögliche Rückführung der Kinder und ihre Behandlung ermöglicht, Kinder mit Noma retten. Die Kinder werden oft durch eine Kombination aus Antibiotika, Nahrungsergänzungsmitteln und manchmal chirurgischen Eingriffen geheilt, können wieder essen und ein Gesicht bekommen, das ihnen die Wiedereingliederung in ihre Gemeinschaft erleichtert.





Assetou zum Beispiel wurde vom regionalen Krankenhaus in Ziniaré wegen Noma in der akuten Phase auf dem Boden von Unterernährung überwiesen und am 12. Juli 2021 in das Universitätskrankenhaus Yalgado (unser Partner) eingeliefert.
 Nach etwa zehn Tagen im Krankenhaus wurde sie für geheilt erklärt und kehrte in ihr Dorf zurück. Die Noma-Verletzungen haben bei ihr keine schwerwiegenden Folgen hinterlassen. Lediglich eine Einkerbung am linken unteren Lippenkommissur, die einer kleinen Lippenspalte ähnelt, ist geblieben. Ein minimaler chirurgischer Eingriff kann die Lippenmorphologie wiederherstellen, sobald ihr Allgemeinzustand es zulässt.





Awa, die 2020 von unseren Teams wegen Noma in der gangränösen Phase behandelt wurde, wartete auf eine wiederherstellende Operation, da sie unter schweren Schmerzen litt.
 Sie wurde am 9. Juni 2021 erfolgreich operiert. Bei dem chirurgischen Eingriff wurde zunächst eine dauerhafte Kieferverengung mit eingeschränkter Mundöffnung gelöst und anschließend die Wunde aufgefüllt.
 Nach vier Wochen Rekonvaleszenz und einer letzten Kontrolle, die ein sehr gutes Endergebnis zeigte, kehrte sie am 6. Juli 2021 in ihr Dorf zurück.
 
Bzgl. unser Organisation möchte ich folgendes Ihnen mitteilen: - Zur Kapazitätsverstärkung wurde ein operativer Ausschuss aus 10 erfahrenen ehrenamtlichen Personen (davon 6 neue) gegründet
- Stärkung des wissenschaftlichen Teams mit Experten für öffentliche Gesundheit, Lebensmittelwissenschaft und -produktion, Kinderernährung, Mikrobiota, Mikrobiologie, Lebensmittelsicherheit, ...
- Ich bin der neue Vorstandsvorsitzender unseres Französischen Schwestervereins Vaincre Noma, den wir vor 7 Jahren gegründet haben

Darüber hinaus freuen wir uns über 3 neue Schirmherrin bzw. Schirmherren: die Schauspieler Alessija Lause und Thomas Heinze, sowie unser ehemalige Entwicklungsminister, Herr Dr. Gerd Müller, neuer Präsident der UNIDO (UN-Organisation: Industrielle Entwicklung von Entwicklungsländern zur Armutsbekämpfung), was eine sehr hohe Anerkennung nicht nur von unserer Arbeit sondern auch von unserem gemeinsamen zivilgesellschaftlichen Engagement (mit Ihnen als Spender) bedeutet.
 


„Noma ist kein Schicksal. Wir können diese Krankheit weltweit besiegen – wenn wir hinschauen und rasch helfen! Wir leben in der Einen Welt und müssen füreinander und gemeinsam Verantwortung übernehmen. Das ist auch eine Lehre aus der Corona-Pandemie!
Der solidarische und zutiefst humanistische Einsatz des Vereins Gegen Noma-Parmed e.V. ist in Zeiten der Pandemie besonders wertvoll. Ich danke Ihnen für ihr Engagement für die Menschen in Burkina Faso und dafür, dass Sie sich seit 2008 mit Optimismus, Pragmatismus und Mut für die Schwächsten stark machen. Mit Ihrem großen Enthusiasmus bewahren Sie vielen Menschen vor einem schrecklichen Schicksal und machen Erkrankten Mut zum Leben.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für die anstehenden Projekte und gute Gesundheit. Ihre Arbeit gibt den vielen vergessenen Gesichtern der Armut echte Hoffnung!“, schreibt Herr Dr. Gerd Müller
 
Das DZI Spendensiegel, die langfristige Unterstützung von BMZ und die neue Schirmherrschaft von Dr. Gerd Müller sind klare Vertrauen Zeichen und zeigen, dass Ihre Spende an unsere Hilfsorganisation Gegen Noma-Parmed sinnvoll und wirksam ist. 

Auch wir, als Vorstand von Gegen Noma-Parmed bedanken wir uns für Ihre erneute Unterstützung und Ihr Vertrauen. 

Ich wünsche Ihnen alles Gute in diesem neuen Jahr und vor allem eine gute Gesundheit für Sie und Ihre Familie.
 
Mit lieben Grüßen 

Jean-Jacques Santarelli 
Gegen Noma – Parmed e.V.
1. Vorsitzender des Vorstands, Mitbegründer des Vereins 


Wir bewahren vielen Menschen vor einem schrecklichen Schicksal und machen Erkrankten Mut zum Leben!