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Wir haben 36.901,04 € Spendengelder erhalten

JJ. Santarelli
JJ. Santarelli schrieb am 26.05.2021
Mit dem Projekt „Beitrag zur Stärkung der sozialen Mobilisierung und des Engagements der Gemeinden im Kampf gegen Noma in der Sahelzone von Burkina Faso“ konnten
wir zwischen Ende 2018 und Anfang 2021 folgendes erreichen:
- Die Implementierung des aktiven Such- und elektronischen Überwachungssystems für Noma- und Lippenspalten-Fälle konnte Leben retten.
Durch das Projekt ausgebildete Personen (Chef-Krankenpfleger, gemeindebasierte Gesundheitsagenten, Radiorelais der Gemeinden, Organisationen der Zivilgesellschaft…)  trugen von Januar 2019 bis Juli 2020 zur Aufdeckung von etwa 30 Fällen bei. Etwa 15 dieser Fälle wurden in Krankenhäusern behandelt, die anderen konnten aufgrund der  frühzeitigen Erkennung von einer angemessenen Behandlung in Gesundheitsstationen profitieren. Partner aus Gemeinden waren die Hauptakteure in dieser Strategie.

- Kapazitätsbildung von 6 lokalen Vereinen, die mit der Sensibilisierung von 28.338 schwangeren und stillenden Frauen und dem Screening von 12.507 Kindern im Alter von 6-23 Monaten auf akute Mangelernährung im Zeitraum von August 2019 bis Juli 2020 in den Gesundheitsdistrikten Dori und Sebba zur Umsetzung des Projekts beigetragen haben.
Die Umsetzung basierte auf der Strategie der GASPAs (Groupe d’Apprentissage et des Pratiques d’ANJE), die auf der Sensibilisierung und Beobachtung derselben Gruppen  von Frauen über einen langen Zeitraum hinweg basiert und zu signifikanten Ergebnissen in Bezug auf die Verbesserung des Wissens und die Veränderung von Verhaltensweisen  und Praktiken führt.

Dafür haben wir In den letzten Jahren unsere Kompetenzen im Bereich von Mangelernährung (dem Hauptrisikofaktor für Noma) durch die Einstellung eines Spezialisten (ehemaliger Leiter für die Prävention von Mangelernährung im Gesundheitsministerium von Burkina Faso) verstärkt und die Prävention von Mangelernährung als Hauptziel integriert.
Unsere Programme wurden überarbeitet, um die Prävention und das Screening von Mangelernährung in unseren ganzheitlichen Prävention Ansatz (Ernährungserziehung u.a. durch
Kochvorführungen mit lokalen Lebensmitteln, allgemeine Hygiene, Zahn-Mundgesundheit, Stillen, Impfungen…) zu integrieren.

Die vernachlässigte Krankheit Noma, die ikonische Krankheit unter den armutsbedingten Krankheiten (laut dem UN-Menschenrechtsrat), verdeutlicht die Wechselwirkung zwischen den Determinanten der Gesundheit und die Notwendigkeit, an systemischen und multidisziplinären Ansätzen zu arbeiten, um gefährdete Bevölkerungsgruppen widerstandsfähiger zu machen.

Nach den erstaunlichen Ergebnissen der jüngsten Afribiota-Studie, die von drei Pasteur-Instituten (mit den wir für ein gemeinsames Forschungsprojekt in Kontakt sind), Paris, Madagaskar und Bangui,  durchgeführt wurde, ist die Mikrobiota des Verdauungssystems unterernährter Kinder durch eine Dysbiose (Ungleichgewicht) gekennzeichnet, die durch das Vorhandensein großer Mengen von  Bakterien verursacht wird, die normalerweise im Mund und in der Nase vorhanden sind: die Überwucherung der Mund- und Nasen-Rachen-Flora würde verschluckt werden und in das Verdauungssystem gelangen.
Dies zeigt wie wichtig Zahn-Mund Hygiene zur Bekämpfung von chronischer Mangelernährung, bzw. Wachstumsverzögerung sein kann.

Das von permanenter Unsicherheit geprägte Umfeld angesichts der mehrfachen Terroranschläge in der Sahelzone und des Ausbruchs der Pandemie Covid 19 hatte viele Auswirkungen auf  den Fortschritt unserer Programme: Verlängerung der Dauer bestimmter Aktivitäten, Notwendigkeit der Stärkung des Bewusstseins für Hygiene (2.800 Handwaschgeräte und 58. 000 Seifen),
Anschaffung von Masken (90.000) zum Schutz aller Akteure unserer Projekte (Gesundheitsagenten in den Gesundheitsstationen und Gesundheitsagenten der Dorfgemeinde, Animateure der Sensibilisierung der Frauengruppen, ...) sowie der direkten Zielgruppe (27.000 Frauen).














Darüber hinaus haben wir Anfang des Jahres eine Mission in den Flüchtlingslagern (PDI) mit der Sensibilisierung von ca. 27.900 Menschen sowie dem Screening von
mindestens 7.500 Kindern im Alter von 01 bis 12 Jahren auf orale Erkrankungen und die frühen Stadien von Noma umgesetzt.









Dies gelangte uns durch eine erweiterte finanzielle Unterstützung von BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenabriet und Entwicklung), Spenden und anderen Geldgeber.


Unser neue Projekt (das von Euren wichtigen Spenden mitfinanziert wird) « Verstärkung der Mobilisierung der Gesellschaft und des Engagements der Gemeinden im nachhaltigen Kampf gegen Noma in der Sahel Region von Burkina Faso“ soll einen Beitrag
 zur Stärkung der Resilienz gefährdeter Bevölkerungsgruppen in der Sahelzone von Burkina Faso und dadurch Verringerung von Morbidität und Mortalität aufgrund von Unterernährung und Noma,
 insbesondere bei Kindern, leisten.
 
 - 50.000 schwangere Frauen und Frauen mit Kindern im Alter von 0-23 Monaten (aus 104 Dörfern in den Gesundheitsdistrikten Dori und Sebba, die vom Projekt abgedeckt werden) sollen ihr Wissen und ihre Praktiken in Bezug auf Zahn-Mundgesundheit, Noma, Hygiene, und insbesondere die Ernährung von Kindern unter zwei Jahren verbessern.
 - 18.954 Kinder im Alter von 06-23 Monaten werden auf akute Mangelernährung untersucht. Die Kapazitäten von mindestens 9 zivilgesellschaftlichen Organisationen werden gestärkt, um mit der Gemeinde entwickelten Initiativen mehr als 150.000 der am meisten gefährdeten Menschen, wie z.B. Binnenvertriebene, über Noma und seine Risikofaktoren aufzuklären und
sich aktiv an die Suche nach Noma-Fällen in der Sahel-Region zu beteiligen.
 - Um die Synergie mit der Aufklärungssitzungen zu nutzen, werden wir 3 Monate lang lokal angereicherten Säuglingsmehl an 4.162 Kinder im Alter von 6 - 23 Monaten zur Prävention von Mangelernährung in 32 Dörfern im Gesundheitsdistrikt Dori verteilen.
 Um den effektiven Verzehr der Nahrungsergänzungsmittel durch die ausgewählten Kinder zu gewährleisten, wird eine Nachkontrolle der Begünstigten zu Hause in den Haushalten durch die Moderatoren der lokalen Vereine und eine Auswahl von „Leader Frauen“, die wir ausbilden werden, in jedem Dorf durchgeführt.
 
 Ich bedanke mich nochmal herzlich für Eure Spenden und alle die uns über die Jahren treu sind und ermöglichen, dass wir mit jedem neuen Projekt unsere Wirkung bei der gefährdeter Bevölkerungsgruppen in Afrika erhöhen.   
 
 Mit besten Grüßen aus Kempten,
 
 Jean-Jacques Santarelli
 1. Vorstandsvorsitzender Gegen Noma-Parmed e.V.