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Jahresbericht 2020 des Vorstandvorsitzenden J-J. Santarelli

JJ. Santarelli
JJ. Santarelli schrieb am 28.01.2021

Liebe Spender,

mit dem Erhalt Ihrer Spendenbescheinigung bekommen Sie von mir den Bericht für das Jahr 2020 sowie ein paar Neuigkeiten.

In dem aktuellen Kontext ohne klare positive Aussichten möchte ich Ihnen zeigen, dass es Gründe gibt sich zu freuen.

2020 waren wir nicht nur mit vermehrten Terror-Anschlägen in der Sahel Region konfrontiert, sondern auch mit dem Ausbruch des Corona Virus in Afrika!

Nach UN-Angaben kamen durch Überfälle und Attentate mehr als 1.800 Menschen ums Leben. Fast eine halbe Million Menschen flüchteten vor den Milizen aus ihren Dörfern. Viele Menschen verlassen ihre Dörfer, einige sogar ihr Land. Der norwegischen Flüchtlingshilfe zufolge könnte die Zahl der Flüchtlinge inzwischen auf 900.000 gestiegen sein.

Auch wenn afrikanische Länder kaum Testmöglichkeiten haben und sich keine Rückverfolgbarkeit von Todesfällen leisten können, haben afrikanische Staaten Erfahrung mit Epidemien und setzen dafür, wie in Burkina Faso, schnell Präventionsmaßnahmen ein. Somit entschied sich die Regierung für Distanzierungsmaßnahmen, das Tragen von Schutzmasken, usw..
Aber uns war auch wichtig, 1.000 Akteure der Gemeinde und Gesundheitssagenten, die in unseren Maßnahmen und Projekten involviert sind, zu schützen.

Zur Erinnerung, unser aktuelles Projekt in der Sahel Region besteht aus drei Bausteinen:
- die aktive Suche nach Noma Fällen in den Dörfern der Sahel Region durch regelmäßige Hausbesuche von Radio Relais aus der Gemeinde (freiwillige Radiozuhörer, die von dem Sahel-Radio-Netzwerk mobilisiert werden) und Gesundheitsagenten im Rahmen ihrer Routine (Tätigkeiten wie Verteilung von Vitamin A und die Unterstützung einer großen Radiokampagne)
- die Aufklärung von Müttern und schwangeren Frauen über Noma und seine Ursachen mit einem Fokus auf Mangelernährung; zusätzlich ein Screening auf Unterernährung von Kindern im Alter zwischen 6 und 23 Monaten;
- die medizinische Versorgung von Noma Fällen

Das von permanenter Unsicherheit geprägte Umfeld angesichts der mehrfachen Terroranschläge in der Sahelzone und des Ausbruchs der Pandemie (Covid 19) hatte viele Auswirkungen auf den Fortschritt unserer Programme: Verlängerung der Dauer bestimmter Aktivitäten, gestoppte Aktivitäten, wie die Aufklärung von Müttern und schwangeren Frauen solange wir keine Schutzmasken verteilen können, …

Unabhängig von den Empfehlungen der Regierung von Burkina Faso war es uns wichtig, alle an unseren Aktivitäten beteiligten Akteure (lokale Vereinsmitglieder, Gesundheitsagenten in den Gesundheitsstationen, Gesundheitsagenten der Dorfgemeinden, Radio Relais aus der Gemeinde und unser Team zu schützen. Darüber hinaus haben wir diese Gelegenheit genutzt, um mit einer neuen Maßnahme zu starten: Beschaffung von Handwaschvorrichtungen und Aufklärung, um sowohl die Sensibilisierung über Hygiene zu stärken als auch natürlich präventiv durch das Händewaschen gegen den Corona Virus anzukämpfen.

Also, über welche Gründe dürfen wir uns nun freuen?
Grund Nr 1: Bis August 2020 belief sich die Gesamtzahl der Erreichten, direkt Begünstigten auf 27.302 Frauen (11.285 schwangere Frauen, 4.614 Frauen mit Kindern im Alter von 0-5 Monaten, 11.403 Frauen mit Kindern im Alter von 6-23 Monaten) und 11.403 Kinder im Alter von 6-23 Monaten, also insgesamt 38.706 Personen
 





Grund Nr 2: Den erfolgreichen Abschluss der aktiven Suche nach Noma Fällen mit der Ausstrahlung von Radiospots und der Hausbesuchen einzelnen Dorfeinwohner von 1.000 ausgebildeten Radio-Vertretern und 1.296 Gesundheitsagenten der Dorfgemeinde – damit mehr als Hunderttausende Menschen erreicht;



Grund Nr 3: 2020 konnten erneut 10 weitere Noma Kinder gefunden, evakuiert und erfolgreich medizinisch behandelt werden;   








Grund Nr 4: In wenigen Monaten wurde die Maßnahme für ein erhöhtes Bewusstsein für Hygiene und den Schutz vor Corona für die Aufklärungssitzungen nicht nur entwickelt, sondern mit der Beschaffung von 2.800 Handwaschvorrichtungen und 58.000 Seifen auch finanziert.

Grund Nr 5: Neben 4.650 Plakaten (zur Aufklärung vor dem Coronavirus) und 400 Liter von hydroalkoholischem Gel konnten wir die Finanzierung von 95.000 Schutzmasken davon 30.000 chirurgische Masken und 65.000 Stoffmasken in 4 Monaten abschließen;







Wie Sie auf diesem Bild sehen können, werden die ersten Schutzmasken, Handwaschvorrichtungen, Seifen, Corona Plakate, … verteilt.

Grund Nr 6: Unsere langjährigen Partner wie private Stiftungen, Vereine, unser französischer Schwesterverein und das BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit) haben sich bereit erklärt, uns kurzfristig bei der finanziellen Förderung zu unterstützen
 
Grund Nr 7: SIE waren da !

SIE, unsere treuen und neuen Spender, die trotz der Unsicherheit bzgl. des Coronavirus, auch dieses Jahr unsere Maßnahmen unterstützt haben, dies auf einem sogar erhöhten Niveau gegenüber 2019!

Lassen Sie mich Ihnen bitte noch kurz erklären, wie Ihre Spenden einen großen Beitrag leisten und sich durch die Kofinanzierung in Höhe von 75% von unseren Projekten vom BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit) vervierfachen!

Für jede 100€ die wir als Eigenmittel (zum Großen Teil Ihre Spenden) für die komplementäre und verlangten 25% Kofinanzierung zur Verfügung stellen, gibt das BMZ 300€ (=75% Kofinanzierung). Also mit 100€ Spenden werden Maßnahmen in Höhe von insgesamt 400€ finanziert.

Wir können in diesem Jahr stolz sein, was wir zusammen erreicht haben und noch erreichen werden!

Und dafür danke ich Ihnen ganz herzlich im Namen unseres Teams in Burkina Faso, unseren langjährigen Kollegen in der Gesundheitsregierung der Sahel Region und unseres Vorstandsteams in Deutschland. 
 
 Mit lieben Grüßen

Jean-Jacques Santarelli 
Gegen Noma – Parmed e.V.
1. Vorsitzender des Vorstands, Mitbegründer des Vereins



Lass Sie uns weiter unsere Wirkung steigern!