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Die Stadt ist tiefschwarz

(Gelöschtes Mitglied)
(Gelöschtes Mitglied) schrieb am 02.10.2009

Erdbeben auf Sumatra: CARE-Mitarbeiter aus Indonesien berichtet per SMS

Um 21 Uhr Ortszeit am 1. Oktober traf Bahtra Tarigan mit dem Nothilfeteam von CARE am Flughafen von Padang auf der Insel Sumatra ein. Der Strom ist ausgefallen und die Kommunikationskanäle funktionieren nicht richtig. Bahtra konnte aber kurze SMS mit dem Mobiltelefon verschicken, um uns mitzuteilen, was er in der vom Erdbeben zerstörten Stadt sieht.

1. Oktober 2009, 21.25 Uhr

"Bin gerade am MINANGKABAU Flughafen um 21 Uhr Ortszeit eingetroffen. Es gibt kaum Handyempfang, der Strom funktioniert in der gesamten Stadt nicht. Ich versuche jetzt eine Unterkunft zu finden. Koordinierungstreffen auf morgen 7 Uhr verschoben. Wenn ich heute abend zu den Baracken gehen kann, sage ich Euch Bescheid. Kein Auto hier zu mieten."

2. Oktober 2009, 00.01 Uhr

"Entlang der Hauptstraße vom FLughafen in die Stadt sind so viele Gebäude und Häuser eingestürzt oder stark beschädigt. Die Menschen schlafen sicherheitshalber vor der Tür unter freiem Himmel, sie sorgen sich, dass es ein weiteres Erdbeben geben wird. Die Evakuierungsarbeiten in den am schwersten betroffenen Stadtteilen laufen weiter. Ich habe mich mit Mitarbeitern des Radiosenders RRI Padang getroffen, er dient als Informationszentrum für Vermisste. Sie sagen, es gebe 2 am schwersten beschädigte Regionen, die Stadt Padang und den Bezirk Pariaman."

00.06 Uhr

"Ich will bei SATKORLAK im Büro des Gouverneurs vorbei. Hoffentlich bekomme ich ein paar Statistiken, dann schicke ich sie euch. Es kann etwas dauern, denn die Stadt ist immer noch tiefschwarz und ich kann nur zu Fuß gehen."

00.29 Uhr

"Ich habe Glück, gerade gibt es Handyempfang. Koordinierungtreffen für Nothilfe und ECB* morgen früh um 7 Uhr und abends um 19.30 Uhr."

00.37 Uhr

"Ich werde mit dem ECB-Team eine schnelle Bestandsaufnahme machen und euch gleichzeitig versuchen, die Informationen von vor Ort mitzuteilen. Dann könnt ihr sie dem CARE-Nothilfeteam in Genf weitergeben, damit wir finanzielle Unterstützung für die Arbeit hier bekommen."

01.07 Uhr

"Ich habe das Gefühl, es könnte so schlimm werden wie Jogja (ein schweres Erdbeben in Yogyakarta 2006). Und ich glaube die meisten Hilfsorganisationen blicken erstmal auf die Stadt Padang. Der Bezirk Parlaman, etwa 40 km von Padang entfernt, ist allerdings am schlimmsten betroffen. Deshalb werde ich nach dem ECB-Treffen dorthin fahren."

01.15 Uhr

"Mein Satellitentelefon funktioniert noch nicht. Ich sitze an der Straße und habe noch keine Übernachtungsmöglichkeit. Das ist mir aber egal. So viele Menschen schlafen draußen. Hoffentlich klappt das Telefon morgen."

Bahtra hat uns später noch mitgeteilt, dass er draußen schlafen wird, da es nach der Katastrophe keine Unterkünfte gibt.

Foto: Reuters/Muhammad Fitrah/Singgalang Newspaper, courtesy www.alertnet.org, Eingestürzte Häuser, überall wo man in Padang hinsieht