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336 Tage....

F. Ullrich
F. Ullrich schrieb am 23.07.2020

336 Tage….

….sind vergangen zwischen den ersten Vorbereitungen (Materialbeschaffung) und der Ankunft des Containers für Matany. Ein langer Atem von Vielen war dafür erforderlich.



Ein 40 Fuß Container bietet eine Menge Platz: 854 Einzelpositionen, mehr als 100 Sterilboxen, Filter, Narkosegerät, Kompressor für medizinische Atemluft, Medienschienen für einen Beatmungsplatz, Hebebühne für die Krankenhauswerkstatt, landwirtschaftliche Geräte, Werkzeug, chirurgische Instrumente usw.



Wir haben uns auf Dinge beschränkt, die in dieser Qualität im Land nicht zu beschaffen sind, die aber dringend benötigt werden. Bei der Planung wusste noch niemand, dass das Corona Virus die Versorgungslage weiter erschweren wird. Umso wertvoller sind jetzt Versorgungsgüter, die den Patienten zu Gute kommen und die Mitarbeiter schützen.

Noch gibt es im Norden Ugandas nur wenige Infizierte und wir hoffen sehr, dass dies so bleibt. Wir in Europa erleben die gegenwärtige Zeit als bedrängend, dort werden die Nöte zu einer Existenzbedrohung durch eine konsequente Beschneidung des öffentlichen Lebens. Märkte sind auf das notwendigste eingeschränkt, Wanderarbeiter können ihre Familien nicht ernähren, Versorgungsgüter und Schutzausrüstung fehlen, die Menschen hungern.

Den Heimerer Schulen Landsberg herzlichen Dank für 1200 FFP Masken und der Firma PARI, Starnberg, für vier hochwertige Inhalatoren mit Verbrauchsmaterialien, die wir per Luftfracht verschickt haben. Ergänzend zu langfristig geplanten Hilfsgütern ist ein solcher Akutbedarf organisatorisch (Exportbeschränkungen der EU für Schutzausrüstungen, Importformalitäten, Zertifikate) besonders aufwändig und teuer.

Viele Zweige der Patientenversorgung werden so aufrechterhalten. Die 2019 installierten mobilen Röntgengeräte im OP sind eine große Hilfe bei Trauma-Patienten, der im letzten Jahr installierte Autoklav zur Sterilisation ist in diesen Zeiten besonders notwendig und die im Container gelieferten Boxen und Transportwagen wurden dringend erwartet. Danke an das Klinikum Main Spessart für die Spende!

Vor einigen Jahren haben wir die bewusste Entscheidung getroffen, dass die in Matany eingesetzte Medizintechnik solide und zukunftsfähig sein soll. Das bedeutet, Elektronik und Digitalisierung sind auch dort unverzichtbar. Ich führe die Diskussion über diese Grenzen immer wieder erneut, um das rechte Maß zu finden. Dabei haben wir Technikruinen im Blick, die es in Afrika häufig gibt. Um das zu verhindern, versuchen wir die Geräte mit Augenmaß auszuwählen, die Mitarbeiter vor Ort zu schulen und die Lieferfirmen bereits bei der Beschaffung im Herzen für die „Fernbetreung“ zu gewinnen. So möchte ich an dieser Stelle der Firma MMM, die uns die Autoklaven geliefert hat, und vor allem den beteiligten Mitarbeitern danken für einen mehrtägigen Internet-, Skype- und WhatsApp- Marathon bei einer Betriebsstörung.



Danke an Sie alle, die Matany unterstützen. Für mich ist es mehr als eine Idee oder ein Projekt. Ich bin von Herzen dankbar, dass ich dabei sein darf.