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Humanitäre Katastrophe in Syrien

F. Khoury
F. Khoury schrieb am 22.02.2018

Auch in diesem Jahr bleibt die humanitäre Lage in Syrien katastrophal. Anfang des Jahres konnten wir dank eurer Unterstützung knapp 7000 Packungen Babyanfangsmilch in Nordsyrien in den Provinzen Idlib und Hama verteilen. Allein in Idlib haben über eine Million syrischer Binnenflüchtlinge Zuflucht gesucht, seit Anfang des Jahres kamen über zweihunderttausend neue Flüchtlinge aufgrund neuer schwerer Kämpfe hinzu. Viele von diesen kämpfen in den wilden Flüchtlingslagern an der türkisch-syrischen Grenze ums Überleben. Es fehlt an allem, Kleidung, warme Decken, Heizmaterial, Lebensmittel und Babynahrung. Die Hilfe wird weiter dringend benötigt.

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Letzte Woche erreichte uns zudem die Nachricht, dass das Al Shams Krankenhaus in Haas in Idlib durch Luftangriffe vollständig zerstört worden ist. Erst letzten Monat hatten wir mit unserer medizinischen Hilfslieferung das Krankenhaus mit einem Laparoskopieturm unterstützt. Wir sind geschockt! 

Das von unserer Partnerorganisation Syria Relief and Development betriebene Al Shams Krankenhaus im Süden Idlibs war eines der wenigen noch funktionstüchtigen Krankenhäuser in diesem Gebiet. In dem Krankenhaus wurden monatlich über 4000 Patienten behandelt und ca. 400 Operationen durchgeführt. 

Bei den gezielten und systematischen Angriffen auf die Krankenhäiuser durch das Regime sowie durch Unterstützung der russischen Luftwaffe handelt es sich um ein schweres Kriegsverbrechen. Die Tage zuvor wurden bereits mehrere Krankenhäuser unter anderem in Kafranbel und Maarat Numan im Süden Idlibs, die wir in den letzten Jahren ebenso unterstützt haben, bombardiert und zerstört. Ärzte und Pfleger leisten Übermenschliches. Trotz der Luftangriffe, der täglichen Gefahr zum Ziel eines Angriffes zu werden, helfen sie weiter, weil sie ihre Patienten nicht im Stich lassen können und wollen.

Das Ausmaß der Barbarei in Syrien schockiert uns auch nach sieben Jahren immer noch. Es ist ein unglaubliches Versagen der zivilisierten Welt, wenn folgenlos gezielt Krankenhäuser, die für soviele Menschen in Not die letzte Zuflucht ist, zerstört werden. Nach den Angriffen der letzten Wochen gibt es momentan kaum noch funktionierende Krankenhäuser im Süden von Idlib. Mit den Angriffen auf die Krankenhäuser nimmt man den Zivilisten die letzte Zufluchtmöglichkeit. Über eine Million syrische Binnenflühtlinge kämpfen in Idlib ums Überleben ohne weitere Fluchtmöglichkeit mehr. 

 Die gezielten Angriffe auf Zivilisten und Helfer müssen endlich ein Ende nehmen! Angriffe auf Helfer und Krankenhäuser dürfen nicht hingenommen werden. Genfer Konventionen und Völkerrecht dürfen nicht nur auf dem Papier existieren. Krankenhäuser sind unbedingt zu schützende Einrichtungen, Ärzte und Patienten dürfen keine militärische Ziele sein. Es ist enttäuschend eine solche Forderung im 21. Jahrhundert stellen zu müssen.
Hier Vorher - Nachher Aufnahmen aus dem Krankenhaus:

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Die Menschen in Syrien brauchen weiter unsere Aufmerksamkeit und Hilfe! In den kommenden Wochen werden wir weitere Hilfsaktionen organisieren, geplant ist die Verteilung von Lebensmittelpaketen und Babynahrung sowie eine weitere Hilfslieferung mit medizinischen Hilfsgütern.