Aussicht auf ein Ausbildungsvisum
Liebe Unterstützer:innen von Goodluck,
wir sind weiterhin in Kontakt mit Goodluck und seiner ehemaligen Ausbilderin Frau Brändle in Winnenden. Im November ist die Sperrfrist von Goodluck abgelaufen. Das heißt, ab jetzt darf er erneut nach Deutschland einreisen und könnte dafür ein Fachkräfte-Visum beantragen – wenn er die Kosten seiner eigenen Abschiebung zahlen könnte.
Das Team des Frisörsalons von Frau Brändle hat derweil mit höheren Arbeitszeiten zu kämpfen und es besteht weiterhin der Wunsch Goodluck zur Entlastung des Teams wieder einstellen zu können. Wir sind in Kontakt mit Goodlucks Anwältin, die seine Abschiebung 2023 als rechtswidrig einstuft. Deshalb streben wir ein beschleunigtes Fachkräfte-Visum für Goodluck an. Damit könnte er noch dieses Jahr zurück nach Deutschland kommen, seine Ausbildung beenden und wieder im Salon arbeiten. Ende Februar haben wir den nächsten Anwaltstermin und hoffen die Formalitäten zügig erledigen zu können. Worauf es dann noch ankommt ist, dass wir Goodluck helfen seine Abschiebekosten zu bezahlen, damit er das Visum bekommt. Auch wird er für die erste Zeit eine Starthilfe brauchen, eine Wohnung und ein erstes Taschengeld bis er sein erstes Gehalt bekommt. Wir würden uns freuen, wenn Sie Goodluck dabei weiter unterstützen können indem Sie Bekannte und Verwandte auf seinen Fall und unser Crowdfunding aufmerksam machen.
Während aktuell viele Leute Flüchtlingen die Schuld an den unterschiedlichen Krisen geben, schreiben wir eine andere Geschichte. Goodlucks Geschichte ist gewöhnlich - wie die unzähliger anderer junger Menschen - und gleichzeitig ungewöhnlich, wegen seiner lebensgefährlichen Bootsfahrt auf dem Mittelmeer, seiner Erfolgsstory als Fashion-Designer und den dicken Brettern, die die Menschen, die ihn kannten bereit sind zu bohren, um ihm zu ermöglichen seinen Lebensentwurf in Deutschland leben zu können. Goodluck steht wie viele andere Flüchtlinge auch für eine Migrations-Geschichte, die nicht an der Integration, am Wohnraum oder Arbeitsplätzen scheitert, sondern an bürokratischen Fallstricken, die erst die Probleme verursachen, die wir jetzt haben. Wir werden zeigen, dass es auch anders geht. Das wird unspektakulär Abseits der großen Medien und politischen Debatten passieren hat aber am Ende mehr mit der Realität Deutschlands zu tun als diese.
Danke für Ihre Unterstützung,
Rex Osa
1. Vorsitzender von Refugees for Refugees e.V.
