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Deutschlands größte Spendenplattform

Das machen wir gerade in.... Damaskus!

K. Malige
K. Malige schrieb am 29.11.2018

 In knapp zwei Wochen wird unser Verein sechs Jahre alt! Seither (eigentlich schon vor Vereinsgründung, also seit etwa sechseinhalb Jahren) bemühen wir uns intensiv und auch dank Eurer und Ihrer anhaltenden und so wunderbaren Unterstützung, humanitäre Hilfe und Nothilfe für die Betroffenen der syrischen Katastrophe zu leisten. Diesen runden Geburtstag möchte ich nutzen, unsere Projekte und Aktivitäten nach Regionen geordnet kurz vorzustellen. Anfangen möchte ich da, wo alles angefangen hat: in Damaskus!

Im Juni 2012 begannen wir als kleine Privatinitiative damit, etwa 30 innersyrische Flüchtlingsfamilien aufzunehmen und sie in Damaskus in Wohnungen unterzubringen. Das Leid in Syrien aber schwoll an, neue und immer größere Flüchtlingswellen schwappten nach Damaskus, jedes Mal begleitet von der bangen Frage unserer Helfer, ob wir noch diese oder jene Familie aufnehmen können. „Jalla – los geht’s“ lautete die Antwort, denn wir fanden breite Unterstützung, kleine und große Spenden gaben uns die finanziellen Mittel sowie die nötige Kraft und den Mut, unsere Projekte auszubauen. Leider wurde die Zahl der Familien in Not aber so unermesslich groß, dass unsere Träume, Hoffnungen und Anstrengungen nicht ausreichend waren ihnen allen beizustehen…

Und doch: rasch waren es viel mehr als die 30 Familien, rasch wurden es mehr als 200, dann mehr als 300 und aktuell sind es immer noch 312 Familien, die von uns Hilfe unterschiedlichster Art (teilweise auch medizinische Hilfe) erhalten um irgendwie zu überleben und dabei den Lebensmut nicht zu verlieren. Viele haben nicht einmal die Möglichkeit, sich ihr tägliches Brot zu leisten – denn nicht nur die Not ist unermesslich, auch die Preise sind seit Beginn der Krise sicher um das 10-fache gestiegen. Bei gleichzeitig grassierender Erwerbslosigkeit!

Schon zu Beginn war unsere Art zu helfen eher eine Art Sozialarbeit, wir wollten nie einfach nur Hilfe ausschütten, sondern immer direkt und persönlich helfen. Unsere HelferInnen sind so im Lauf der Jahre fast zum Mitglied mancher Familien geworden und teilen Ängste, Nöte aber auch Freuden mit ihnen.

Auch die Freude darüber, dass wir zur Zeit monatlich 73 Schüler und Studenten bei ihrem Vorhaben unterstützen, ihre Schule und das Studium fortzuführen bzw. erfolgreich abzuschließen. Darunter Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss stehen. Die in einem Land, in dem der Krieg alles aufgefressen hat, darum kämpfen Arzt oder Ingenieur zu werden. Jeder dieser Studenten erhält von uns im Mittel 50,- Euro / Monat um damit die Fahrtkosten zur Uni, Kopierkosten für Arbeitsblätter, Bücher u.ä. zu bestreiten.

Die Vorschulkinder, etwa 10 Stück an der Zahl, die wir seit einigen Jahren in einem kleinen Sonderprojekt betreuen, sind noch weit von einem Studium entfernt. Und doch ist auch dieses Projekt so wichtig, denn gerade diese Generation kennt nichts als Krieg. Dieser kleinen Gruppe von Kindern, die ständig aus der Gruppe herauswachsen und in die umgehend jüngere Kinder hineinwachsen können wir mit winzigen 80,- Euro im Monat ein gutes Lernumfeld bereiten und ihnen Bildung vermitteln!

Ganz andere Summen bewegen wir jeden Monat bei der tonnenweisen Anschaffung und Verteilung von Grundnahrungsmitteln: aktuell versorgen wir 245 Familien (oft verwitwete Frauen mit Kindern und nicht selten Großeltern) mit sog. „Carepaketen“. Landestypische Lebensmittel, die einfach zubereitet werden können und en groß gekauft, umverpackt und verteilt werden. Im letzten Monat kostete uns das 5.880,- Euro – obwohl wir seit längerer Zeit sehr darauf achten, vor allem günstige Lebensmittel einzukaufen können wir hier keine Kosten reduzieren. Denn diese Pakete mit Grundnahrungsmitteln halten die Menschen aufrecht.

Im Namen all dieser Kinder, Studenten, Betreuer, Familien und Helfer möchte ich mich sehr herzlich bei Ihnen, Euch und bei Dir für die großartige und so wichtige Unterstützung der letzten 6 Jahre bedanken! Durch die wir in die Lage versetzt werden, die oben beschriebenen und weiter Hilfsprojekte in Damaskus durchführen zu können.  

Gestern. Heute. Und von Herzen gerne auch