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Idlib | Der Exodus

K. Malige
K. Malige schrieb am 14.02.2020

Was sich seit Jahren abgezeichnet hat wird nun Wirklichkeit: Nordwest-Syrien wird zu einer schrecklichen Falle für all diejenigen, die vor den Kämpfen dorthin flüchteten oder aus allen Landesteilen Syriens dorthin deportiert wurden. Und die Länder dieser Erde (solange sie nicht selber dafür verantwortlich sind durch aktive Kriegsbeteiligung) "betrachten das Schauspiel mit großer Sorge".

Im Süden die immer näher rückende Frontlinie, im Norden die verschlossene türkisch-syrische Grenze. Und kaum ein Fleckchen Erde, welches noch nicht von wilden Lagern belegt ist. Wohin sollen also die mittlerweile fast eine Millionen Menschen, die allein seit dem 1. Dezember vor den Kämpfen im Süden Region zum ungezählten Mal auf der Flucht sind und alle, wirklich alle, völlig am Ende ihrer Kräfte sind. Mehr als 60 % von ihnen sind Kinder, in Zahlen mehr als 600.000!

Sie finden keine Häuser vor, die ihnen Schutz geben, die dort bereits niedergelassenen Flüchtlinge und Ansässigen, ebenfalls etwa 3 Millionen, nehmen sie auf in ihre Baracken und bereits völlig überfüllten Zelte. Oder sie schlafen im Freien. Im Winter. 



Unser Team vor Ort verteilt täglich warme Mahlzeiten, Öfen, Brennmaterialien und Kleider, wartet sehnsüchtig auf den Sachspenden-Transport, der am 21. Februar Berlin verlässt und hilft wo es irgendwie möglich ist. Auf den täglichen Fahrten sind sie dem Fahrer dieses Kleinlasters begegnet, der all sein Habe auf die Ladefläche gepackt hatte und dieses Fahrzeug direkt an den Grenzzaun gestellt hatte. Auf die Frage nach dem "Warum" kam die trockene Antwort:

"Bis hierher haben sie mich gelassen, weiter kommen wir nicht. Also bleibe ich hier stehen. Bis wir sterben." 

Danke für JEDE Unterstützung!