Das SyrienHilfe-Jahr 2020...
Längst sind wir im Jahr 2021 angekommen, und doch ist 2020 noch nicht aus dem Rückspiegel verschwunden. Bevor das soweit ist kommt hier noch ein kleiner Rückblick:
Auch im vergangenen Jahr 2020 haben wir all unsere Projekte fortführen können – und es sogar geschafft, zum Ende des Jahres unserer Homepage ein frisches Kleid anzuziehen – viel mehr als hier niedergeschrieben werden kann ist also sehr einfach auf http://www.syrienhilfe.org zu finden. „All unsere Projekte“ beispielsweise hier: Projekte - SyrienHilfe ; Aktuelles unter diesem Link: Aktuelles - SyrienHilfe.
Und doch hier eine kurze Aufstellung, was wir in 2020 zusätzlich zu unseren dauerhaft angelegten Projekten in Syrien, im Libanon und in der Türkei leisten durften:
- Aufgrund heftiger Kämpfe im Nordwesten Syriens bewegten sich innerhalb von 2 Monaten über 1 Millionen (!) Menschen in Richtung türkisch -syrische Grenze – wir taten alles in unserer Macht Stehende um den erneut Geflüchteten mit zusätzlicher Lebensmittelhilfe, der Herstellung und Aufstellung von Zelten, dem Bau von Toiletten, der Verteilung von Öfen, Heizmaterialien, Kochgeschirr, Hygienepaketen, Decken uvm. beizustehen
- Im Frühjahr und Herbst veranstalten wir in Berlin Sachspendenaktionen und konnten in diesem Jahr ganze 6 randvolle Seecontainer über die Grenze bringen und die so gesammelten Hilfsgüter verteilen
- Um den etwa 1.6 Millionen Menschen, die entlang der türkisch-syrischen Grenze in über 1.300 Zeltlagern „leben“ wenigstens etwas zum Schutz vor Corona in die Hand zu geben begannen wir bereits im März mit der Verteilung unterschiedlich großer Hygienepakete und Seifen-Päckchen; immer in Verbindung mit einfachen Corona-Informationszetteln und persönlicher Ansprache. So konnten wir weit über 300.000 Menschen einmal oder sogar mehrmals erreichen und einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die Ausbreitung von Covid-19 leisten.
- Corona ist und war in all unseren Projekten Thema, überall aber geht die Arbeit weiter, zum Teil konnten wir bspw. in unserem Zentrum für Behinderte in Istanbul oder unserer Schule in der Region Idlib dank hoch engagierter Mitarbeiter und Hilfeempfänger trotz online-Einheiten erstaunliche Fortschritte machen.
- Mit Hilfe unserer Teams in Beirut konnten wir Betroffenen der Hafen-Explosion beistehen mit der Verteilung von warmen Mahlzeiten und Kleidung aus unserem Zentrum für syrische Flüchtlingsfrauen, auch unsere Schule hat Ersthilfe- und Carepakete gepackt und en gros verteilt; unser Ausbildungszentrum für junge Handwerker hat bei Aufräum- und Reparaturarbeiten geholfen.
- Im August starten wir ein neues Projekt: wie allseits bekannt sind viele Krankenhäuser im Krieg zerstört worden. Gerade in der sehr ländlichen Region Nordwestsyriens gibt es oft keine oder unerreichbare medizinische Hilfe für die Bewohner der Lager. Wir haben daher eine mobile Praxis eingerichtet, die in die entlegensten Winkel fährt um medizinische Hilfe vor Ort zu leisten oder auch Krankentransporte in entfernte Kliniken zu organisieren. Was wir dort zum teil sehen ist erschreckend – umso glücklicher sind wir, dass uns dieses Projekt immer möglich ist und hoffentlich noch lange finanziert werden kann.
- Und im Dezember 2020 konnten wir ein weiteres Bildungsprojekt aufbauen: ein Lern- und Nachhilfezentrum für Halb- und Vollwaisen! Im Endausbau werden hier bis zu 600 Kinder oft erstmalig Bildung erfahren, auch Sportangebote uvm. wahrnehmen können. Aktuell sind es schon etwa 400 Kinder – die voller Begeisterung ins Zentrum kommen und innerhalb kürzester Zeit enorme Fortschritte machen. Und solche Bilder malen:
Ja, auch wir sind längst in 2021 angekommen, hatten kaum Zeit Luft zu holen und bemühen uns weiterhin so viel Hilfe zu leisten wie es uns nur möglich ist und auf solche Dinge wie die aktuelle Situation in Nordwestsyrien mit mehr als 300 überfluteten Lagern schnellstmöglich zu reagieren.
Und doch wollen wir mit dieser Neuigkeit kurz innehalten um Luft zu holen, 2020 Revue passieren lassen und von HERZEN DANKE sagen! Dafür, dass wir all das und manches mehr realisieren durften, dass wir auch und gerade bei Unvorhergesehenem im Vertrauen auf Rückenwind rasch zu Hilfe eilen konnten. Dafür, dass wir weitermachen können, dafür, dass es all unsere Projekte immer noch gibt.