Winterhilfe für die Lager Nordwestsyriens
Auch dieses Jahr hat verlässlich vier Jahreszeiten; und auch wenn der Winter in Syrien immer etwas zögerlich ist mit seiner Ankunft, so ist er spätestens seit Mitte Dezember auch in Nordwestsyrien angekommen und beherrscht das Leben der Menschen in den circa 1.300 Flüchtlingslagern entlang der türkisch-syrischen Grenze. Und genauso sicher wie die vier Jahreszeiten sind die Regenfälle, die bei besonders starkem Niederschlag dafür sorgen, dass das Zuviel an Wasser auf dem offenen Boden regelrechte Flüsse bildet und alles mit sich reißt was ihm im Weg ist.
Und auch wenn die Bewohner der Lager das wissen so fehlt ihnen oft jede Möglichkeit etwas daran zu ändern - selbst die, die auf höhere Flächen umsiedeln können potentiell Opfer dieser Niederschläge werden, denn das Wasser findet immer einen Weg! 
Bisher sind die Folgen aber glücklicherweise (noch) nicht ganz so schlimm wie vor zwei Jahren, als Zehntausende durch die Wassermassen erneut obdachlos wurden und ihren kompletten Hausstand verloren und dringend umfangreiche Hilfe benötigten. Dieses Jahr sind bisher "nur" circa 22.000 Menschen direkt betroffen und etwa 4.000 Zelte ganz oder teilweise zerstört. Alle aber, auch die nicht direkt Betroffenen, leben teilweise bei Minusgraden im Schlamm, in nassen Zelten, in klammen Kleidern. Nichts trocknet, nichts wärmt.
Um der Kälte etwas entgegen zu stellen verbrennen sie in ihrer Verzweiflung Müll - und handeln sich schwere Atemwegserkrankungen ein! Wir haben daher mit der Verteilung von Heizmaterialien begonnen: wie seit einigen Jahren schon beschaffen wir in großen Mengen "Berien", zu Briketts gepresste Rückstände der Olivenölproduktion (Nordwestsyrien ist seit Römerzeiten ein Anbaugebiet von Oliven!).
Berien ist preiswert, wird örtlich produziert und ist daher auch gut zu beschaffen. Die Menschen kennen sich mit der Nutzung aus, sie können es auch zum Kochen benutzen. Und es wärmt! Und führt so hoffentlich dazu, dass die nicht selten blau gefärbten Hände und Füße der Zeltbewohner wieder normale Farbe annehmen. 