Beirut | Hilfsprojekte gestartet!

Nach den Ereignissen vom Dienstag steht die ganze Stadt unter Schock, es herrscht chaotischer Notstand. Jeder, wirklich jeder, der in Beirut wohnt oder es einmal besucht hat ist bereits an diesem Lagerhaus vorbeigefahren, es liegt an der Hauptverkehrsader dieser so geschundenen Stadt. Die kursierenden Videos vom Dienstagnachmittag zeigen - Glück im Unglück - ungewöhnlich mäßigen Verkehr auf dieser Straße.

Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Projekte stehen unter Schock, blieben aber im Wesentlichen unverletzt. Die Gebäude, in denen die Projekte untergebracht sind, stehen weit entfernt des Unglücksortes und haben bis auf Fensterbruch keine Schäden.



Nach dem ersten Schreck und der ersten Bestandsaufnahme versuchten wir zu koordinieren, überlegten wie wir den Betroffenen in Beirut helfen können, schmiedeten Pläne, kalkulierten Kosten, stimmten uns mit anderen Organisationen ab. Und haben heute mit diesen Hilfsprojekten begonnen:

Im ersten Schritt werden wir "Erstversorgungspakete" mit trockenen, unverderblichen Lebensmitteln und Hygieneartikeln packen und in unserem Zentrum für syrische Flüchtlingsfrauen warme Mahlzeiten zubereiten für bis zu 500 Familien täglich (das entspricht zumindest unserem "Women-Power-Potential", leider nicht unserem finanziellen Potential, auch wenn eine Mahlzeit aus Reis, Gemüse und Fleisch für eine fünfköpfige Familie nur umgerechnet 8,45 EUR kostet) und sie ausgeben an die obdachlos Gewordenen - offizielle Zahlen sprechen hier von einer sechsstelligen Anzahl!

Außerdem werden wir teils selbst hergestellte, teils gespendete Kleidung und Bettwäsche ausgeben und die jungen Männer unseres Handwerk-Ausbildungsprojektes werden Reparaturmaßnahmen in Wohnungen vornehmen. Alle Hilfsleistungen sind eng mit anderen lokalen Hilfsorganisationen abgestimmt und werden täglich gemeinsam koordiniert.

Bedarfe um Direktspenden für die Erstversorgungspakete und warmen Mahlzeiten zu ermöglichen sind eingestellt - schon jetzt herzlichen Dank für jede