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„Ohrenbetäubender Lärm“ in der Aue

GNA e.V.
GNA e.V. schrieb am 19.07.2017
Wenn im frühen Sommer die abendlichen Laubfroschchöre in den Auen zu hören sind, ist das für unser Team von der Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) ein Grund zur Freude. Was wir aber in diesmal in den warmen Mainächten an der unteren Kinzig zu hören bekamen, übertrifft die Erlebnisse der letzten Jahre bei weitem.
Als besonders wärmeliebende Art ist der europäische Laubfrosch frühestens Ende April, meistens im Mai bis spätestens Juni, in seinen Laichgewässern anzutreffen, wo die Männchen nach der Abenddämmerung ihre weithin hörbaren Paarungsrufe erschallen lassen. Auf der Wasseroberfläche treibend, stimmen sie mit einer großen Schallblase an der Unterseite der Kehle ihren lauten Chorgesang an, um Weibchen heranzulocken. Dieses Verhalten machen wir uns in jedem Frühsommer zunutze und „verhören“ die Laubfrösche, wie die Kartierung im Fachjargon auch genannt wird. Zusätzlich wird die Wasseroberfläche abgeleuchtet. So verschaffen wir uns immer wieder ein aktuelles Bild über den Bestand der in ganz Hessen stark gefährdeten Amphibienart. 
Der Kleine mit der großen Klappe

Dass dies nicht immer ganz einfach ist, macht unsere Biologin deutlich: „Etwa eine Stunde nach Einbruch der Dämmerung beginnt der Laubfrosch mit einzelnen Balzrufen, die dann schnell Chorstärke erreichen und ein typisches, schnelles „geck-geck-geck …“ erschallen lassen. Einzelne Rufer sind natürlich für jeden einfach zu identifizieren, zumal die Laubfrösche durchaus unterschiedliche Stimmlagen aufweisen.“
Von „hell“ über „dunkel“ bis „heiser“ ist alles dabei. Erreichen die Rufgruppen Stärken von über 50 Tieren, isti das nur noch von geübten Kartierern zu zählen. Die großen Rufchöre verursachen einen „ohrenbetäubenden Lärm“ und sind während windstiller und lau­er Mai-Nächte oft über einen Kilometer weit zu hören. Nach dem Laichgeschäft, das je nach Witterung nur weni­ge Tage dauert, verlassen die Altfrösche die Gewässer und verbringen den Sommer in Hecken, Gebüschen oder sogar in Bäumen.
Rettet den Laubfrosch