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Berufsschule für erneuerbare Energien

Hans-Georg K.
Hans-Georg K. schrieb am 09.12.2019
Lernen-Helfen-Leben e.V. Nov. 2019 H.-Georg Klaphake
Liebe Freunde und Unterstützer des Projektes „Berufsschule für Solarenergie am Mount Kenya“.
Im Okt./ Nov. war ich wieder für 2 Wochen in Kenia, wo ich den Aufbau der Berufsschule für Solarenergie am Mount Kenia weiter begleitet habe. Wir hatten im September vom BMZ die Zusage für den Ausbau der Schule um einen betrieblichen Zweig erhalten, was ein weiterer wichtiger Schritt für die Etablierung der Berufsschule in Kenia ist. Mit der Bewilligung haben wir damit begonnen, die Ausbildungsverordnung entsprechend zu erweitern. Das erfolgt in enger Zusammenarbeit mit unseren Ausbildern und der staatlichen Behörde. Sowohl unsere Vorstandsmitglieder als auch die Vertreter des County Governments waren in der Region bei vielen Firmen und staatlichen Abteilungen (Wasserwirtschaft, E-Werk), um über die betriebliche Ausbildung zu informieren. Inzwischen haben 12 Betriebe in der Region zugesagt, unsere Auszubildenden für ca 2 Monate aufzunehmen und weiterzubilden. Der zweite Bauabschnitt mit der Aufstockung des Schulgebäudes ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass Mitte Dezember mit der Dachkonstruktion begonnen werden kann. Dann stehen 4 Unterrichtsräume und ein Aufenthaltsraum für die Ausbilder zur Verfügung. In den Räumen im Keller-/Erdgeschoss werden weitere Werkstätten (Elektrotechnik, Wasserinstallation) für die praktische Ausbildung eingerichtet. 
Das vierte Ausbildungsjahr geht in diesen Tagen mit den Prüfungen durch die staatliche Behörde NITA zu Ende. 


 Bei meinen Besuchen in den oben genannten Firmen habe ich 5 junge Männer getroffen, die bei uns ihre Ausbildung gemacht haben! Ihr könnt euch vorstellen, wie stolz sie waren, als sie über ihre Arbeit berichtet haben. Und das habe ich auch für mich so empfunden!

Im Okt. konnten wir einen sehr wichtigen Besucher bei uns begrüßen! Der Governor kam mit seinem Minister für Erziehung und Ausbildung zu uns. Es wurde ein sehr guter Tag, denn er brachte wiederholt zum Ausdruck, dass er ein so erfolgreich arbeitendes Institut nicht erwartet habe. Er habe sich zwar von seinen Leuten informieren lassen, doch er sei sehr beeindruckt von dem, was er hier vorfände. Er hat sich in der Werkstatt von den Azubis und den Ausbildern exemplarisch einige Schwerpunkte der Arbeit zeigen lassen und interessiert nachgefragt, was da gemacht werde. 


 Das galt insbesondere für die Arbeit mit den Solartrocknern, wo 3 Frauen demonstrieren konnten, wie die von den Frauengruppen in der Region gelieferten Früchte und Gemüse verarbeitet werden. Die Perspektive, dass hier eine Verdienstmöglichkeit für viele Familien entwickelt werden kann, hat ihn dazu bewogen, die Finanzierung der Trockner für die Gruppen landesweit zu übernehmen.Wir waren freudig überrascht, denn damit hatte so niemand gerechnet. Mein Anliegen war es eigentlich, dass das County die Bezahlung der Ausbilder übernähme. Doch so werden wir die Trockner herstellen und damit die Angestellten bezahlen können. Diese Lösung ist sicher die bessere, denn so geht das Geld über die Trockner für alle sichtbar an die Bevölkerung! Es sollen mehr als 100 Trockner hergestellt werden, die jeweils einer Frauengruppe (mit 12 bis 20 Familien) nach entsprechender Einweisung zur Verfügung gestellt werden. Eine großartige Idee, denn das Geld wird transparent für sehr viele bedürftige Familien und für die Berufsschule ausgegeben. In den folgenden Tagen waren Vertreter Tea Governors bei uns, um die Umsetzug zu besprechen. Es wurde deutlich, dass es dafür eine vertragliche Absprache geben muss, was noch viel Zeit kosten wird. Inzwischen muss ich akzeptieren, dass es April 2020 werden wird, bevor wir vom Vertrieb der Trockner profitieren, d.h. die Gehälter der Ausbilder davon bezahlen können. Auch die Problematik der einkommensschwachen Familien, für ihre Kinder einen Ausbildungsplatz zu bezahlen, belastet uns weiterhin schwer. Die meisten Familien können nur einen Teil der Gebühren aufbringen. Für einige Azubis müssen die Kosten komplett durch Stipendien getragen werden. Die fehlenden Einnahmen treffen auch die Ausbilder, was letztlich den gesamten Schulbetrieb wieder in Frage stellen kann. Hier sind wir immer noch auf eure Hilfe angewiesen. Die Schulgebühren für die Auszubildenden betragen 3 x 100€ im Jahr (3 terms), für ihre Unterbringung und Verpflegung werden zusätzlich 3 x 110€ fällig.Die Ausbilder erhalten je 200€ im Monat, im Jahr insgesamt für 4 Ausbilder 9.600€ ! 

Der Aufbau unserer Berufsfachschule ist gut vorangekommen: 
  • der dritte Jahrgang mit 22 Azubis schließt die Ausbildung zur Zeit mit der Prüfung durch die staatliche Behörde NITA ab. 
  • wir haben die 4 Ausbilder praktisch und theoretisch weitergeschult, 
  • weitere Azubis werden im Jan. 2020 ihre Ausbildung in den 3 Lehrgängen: Metallverarbeitung, Elektroinstallation und Sanitärinstallation aufnehmen, 
  • mit unseren holzsparenden Kochern und den Solaranlagen kann viel Feuerholz eingespart werden, so dass die Umwelt langfristig geschont und erhalten wird. 


Auch vom Governor und den lokalen Autoritäten haben wir bestätigt bekommen, dass wir sehr froh und stolz über das bisher Erreichte sein können. Dies ist auch mit eurer Unterstützung möglich geworden! Dafür möchte ich mich im Namen aller Beteiligten am Mount Kenia Projekt bedanken, insbesondere im Namen von Frau Ingelore Kahrens, Herrn Alois Plüster und Mr. Mugo J. Dauti, dem Vorsitzenden der Organisation, der weiterhin mit viel Herz und Engagement das Projekt vor Ort vorantreibt.
Ich wünsche allen Freunden und Unterstützern eine schöne Weihnachtszeit!

Mit herzlichen Grüßen Bad Iburg, im Nov. 2019
H.-Georg Klaphake

Ein Projekt der Organisation„Lernen-Helfen-Leben e.V (L-H-L).“
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