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Die erste Aufbauphase geht zu Ende

Hans-Georg K.
Hans-Georg K. schrieb am 21.04.2019

Lernen-Helfen-Leben e.V.                                               März 2019 
Liebe Freunde und Unterstützer des Projektes „Berufsschule für Solarenergie am Mount Kenya“. 
Auch in diesem Februar war ich wieder für 4 Wochen in Kenia, wo ich mit Alois Plüster (Photovoltaikfachmann aus OS) den Aufbau der Berufsschule für Solarenergie am Mount Kenia weitergeführt habe. Im Dezember haben die Auszubildenden des Jahrgangs 2018 die staatlichen Abschlussprüfungen mit gutem Erfolg abgelegt. Die Prüfer der nationalen Behörde (NITA ) haben ausdrücklich hervorgehoben, dass unsere Berufsschule in allen drei Bereichen (Metallverarbeitung, Elektroinstallation und Wasserinstallation) auf einem sehr guten Level arbeitet. 
Im jetzt begonnenen dritten Ausbildungsjahr stehen die energieeffizienten Kocher (Metallverarbeitung), die kleinen Photovoltaiksysteme und die thermischen Solaranlagen (Sanitärinstallation und Solartechnik) wieder im Mittelpunkt der Ausbildung. 16 Schulabgänger haben sich für diese Kurse angemeldet, und es ist für mich immer wieder beeindruckend zu sehen, wie viel Leben mit diesen Azubis auf unserem Schulgelände einkehrt. Etwa jeder Zweite kommt aus der näheren Region, kann also am Nachmittag nach Hause gehen bzw. fahren. Die anderen sind in unserem Boardinghouse untergebracht und werden durch die angrenzende Küche versorgt. 


Ich habe an unsere Arbeit vom Feb. 2018 wie geplant anknüpften können und die Ausbildung der Handwerker fortgesetzt. Mit den Ausbildern habe ich die Lehrpläne diskutiert und z.B. gesehen, dass für einzelne Themen mehr Zeit erforderlich ist. Für einige Aufgaben mußte die Beschreibung der Arbeitsschritte klarer formuliert werden. Auch die zugehörigen technischen Zeichnungen haben wir in vielen Sitzungen gemeinsam über- arbeitet. Die Ausbilder haben wieder betont, dass diese Unterlagen für die Unterrichtung der Azubis sehr hilfreich seien. 
Wie schon im letzten Jahr ist Alois Plüster für 2 Wochen mit an den Mount Kenia gekommen. Mit den beiden Ausbildern und 8 Azubis hat er wieder den Aufbau, die Funktion und diesmal sehr ausführlich die Wartung der kleine Photovoltaikanlagen erarbeitet und in vielen praktischen Übungen vertieft. Diese Inhalte sind ein wesentlicher Bestandteil des Curriculums "Elektroinstallation, Solar-Home-Systems" im zweiten Lehrjahr. 
Auf die Nutzung von thermischen Solaranlagen werden wir immer wieder von Vertretern des County Governments angesprochen, da sie auf nationaler Ebene durch ein Dekret eingefordert werden. Wir haben einen Experten für diesen Bereich gefunden, der viel Erfahrungen im Aufbau dieser Anlagen hat und der sie in Indien in Teilen produzieren läßt. Für die Einfuhr nach Kenia fordert die Zollbehörde sehr viele Zertifikate ein, was unsere Zeitplanung weit hinausgezögert hat. Wir gehen jetzt davon aus, dass ein Container im April von Indien versandt werden kann. Im Mai/Juni könnte dann mit der Montage der Anlagen begonnen werden. Thermische Solaranlagen werden sonst kompett aus China nach Kenia importiert. Mit unserem Ansatz, Anlagen aus vorgefertigte Teilen in Kenia zu montieren, wollen wir Arbeitsplätze vor Ort schaffen und ein Know-how entwickeln, so daß viele dieser Teile dann in Kenia produziert werden können. Mit solchen Anlagen kann viel Feuerholz gespart und somit die Umwelt geschützt werden. Das ist ein Ziel, das uns sehr am Herzen liegt. 

Die Projektförderung durch das BMZ (Bundesministerium für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung) ist mit Ende 2018 ausgelaufen. Es muß jetzt ein Verwendungsnachweis der Gelder erstellt werden. Mit der Vorbereitung diese Berichtes habe mich in Kenia intensiv befasst. Viele Belege mussten den einzelnen Positionen des Finanzierungsplanes zugeordnet und in einer Datei eingeordnet werden. Mit dem Ende der Projektförderung ist jetzt auch die Problematik der einkommensschwachen Familien, für ihre Kinder einen Ausbildungsplatz zu bezahlen, noch gavierender geworden. Von 24 Familien haben nur 5 das Schulgeld komplett bezahlen können, die meisten nur einen Teilbetrag. Für 4 Azubis müssen die Kosten komplett durch Stipendien getragen werden. Die fehlenden Einnahmen treffen auch die Ausbilder, was letztlich den gesamten Schulbetrieb für 2019 wieder in Frage stellen kann. Hier sind wir wieder auf eure Hilfe angewiesen. Die Schulgebühren für die Auszubildenden betragen 3 x 100€ im Jahr (3 terms), für ihre Unterbringung und Verpflegung werden zusätzlich 3 x 110€ fällig. Die Ausbilder erhalten je 200€ im Monat, im Jahr insgesamt für 4 Ausbilder 9.600€ !
Der Aufbau unserer Berufsfachschule ist gut vorangekommen: 
  • der zweite Jahrgang mit 24 Azubis hat die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, 
  • 10 von ihnen werden ihre Ausbildung bei uns fortsetzen, die anderen suchen sich einen Arbeitsplatz. 
  • wir haben die 4 Ausbilder praktisch und theoretisch weitergeschult,
  • weitere 16 Azubis haben im Jan. 2019 ihre Ausbildung in den 3 Lehrgängen: Metallverarbeitung, Elektroinstallation und Sanitätinstallation aufgenommen,
  • mit unseren holzsparenden Kocher und den Solaranlagen kann viel Feuerholz eingespart werden, so dass die Umwelt langfristig geschont und erhalten wird.

Wir können sehr froh und stolz über das bisher Erreichte sein, bestätigt uns Mugo Dauti, der Vorstand sowie lokale Autoritäten immer wieder. Dies ist auch mit eurer Unterstützung möglich geworden! Dafür möchte ich mich im Namen aller Beteiligten am Mount Kenia Projekt bedanken, insbesondere im Namen von Frau Ingelore Kahrens, Herrn Alois Plüster und Mr. Mugo J. Dauti, dem Vorsitzenden der Organisation, der weiterhin mit viel Herz und Engagement das Projekt vor Ort vorantreibt.

Ich wünsche allen Freunden und Unterstützern eine schöne Frühjahrszeit!
Mit herzlichen Grüßen Bad Iburg, im März 2019 H.-Georg Klaphake

Ein Projekt der Organisation„Lernen-Helfen-Leben e.V (L-H-L).“ Geschäftsstelle: Achtern Diek 12, 49377 Vechta Volksbank Vechta Spendenkonto: IBAN: DE4828064179 0135 875 811