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T. Georgi
T. Georgi schrieb am 06.07.2012

Im Februar diesen Jahres lernten wir die 19jährige Silvia kennen. Ihr Wunsch ist eine Ausbildung als Köchin oder Kosmetikerin. Da die Ausbildungen aber erst im September beginnen, haben wir ihr einen Platz in einem Berufsvorbereitungsprojekt vermittelt, damit sie dort schon mal praktische Erfahrungen sammelt und vor allem nicht zu Hause herumsitzt. Dort fühlte sie sich sehr wohl und ging regelmäßig hin.

Als wir letzte Woche einen weiteren von unseren Jugendlichen in dieses Projekt vermitteln wollten, teilten uns die Kollegen vor Ort mit, dass Silvia seit einiger Zeit nicht mehr erscheint und auch nicht ans Telefon geht. Sie baten uns, da wir ja ein aufsuchendes Beratungsteam sind, bei Silvia vorbeizufahren, und nachfragen, was los ist. Also sind wir gleich am Abend mit dem JOBEXPRESS los, um Silvia zu suchen. Wir haben Silvia auch gefunden. Sie war natürlich erst einmal überrascht, uns zu sehen und wir fragten, was los sei.

Sie erzählte, dass sie von einem anderen Jugendlichen, der aus dem Berufsvorbereitungsprojekt auch rausgeschmissen wurde, gemobbt wurde und er ihr droht. Sie hat sogar Anzeige bei der Polizei erstatten müssen. Sie hat sich nicht mehr getraut, zum Projekt zu gehen, da sie befürchtet hat, dass dieser Jugendliche ihr in der Nähe auflauert. Außerdem war es ihr unangenehm, den Mitarbeitern vor Ort Bescheid zu sagen, da sie dann noch mehr Angst vor irgendwelchen Represalien hatte. Grundsätzlich würde sie aber gern in dem Projekt bleiben wollen.

Ich bot ihr an, mit ihr gemeinsam am nächsten Tag zu dem Projekt zu gehen und alles mit den Mitarbeitern zu besprechen. Sie wirkte erleichtert, denn allein hat sie sich nicht mehr hingetraut. Also gesagt, getan. Die Mitarbeiter sicherten ihr auch volle Unterstützung zu. Man konnte Silvia richtig im Gesicht ansehen, wie ihr ein Stein vom Herzen fiel, als sie hörte, dass sie wieder in dem Projekt sein kann.

Als ich heute, also 1 Woche später, wieder bei dem Projekt vorbeischaute, war Silvia da und hatte ihr Lächeln zurückgefunden.

Und genau so muss Jugendsozialarbeit meiner Ansicht nach funktionieren. Kurze Wege und Informationen zwischen den Projekten, so dass schnell korrigierend eingegriffen werden kann. Und das Ergebnis gibt uns Recht, dass dieser Ansatz funktioniert.

Übrigens - im September beginnt Silvia ihre Ausbildung! Wir freuen uns für sie.